„Echtes Trauerspiel”: Hamburgs neues Uni-Haus wird zum Millionen-Grab
Lange wurde es befürchtet, jetzt ist es offiziell: Das „Haus der Erde”, künftiger Sitz der Klima- und Erdsystemforschung der Uni Hamburg, wird zum Millionen-Grab. Statt der geplanten 180 Millionen Euro soll das Gebäude nun 425 Millionen Euro kosten. Die Opposition ist empört und spricht von einem „echten Trauerspiel”.
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Lange wurde es befürchtet, jetzt ist es offiziell: Das „Haus der Erde”, künftiger Sitz der Klima- und Erdsystemforschung der Uni Hamburg, wird zum Millionen-Grab. Statt der geplanten 180 Millionen Euro soll das Gebäude nun 425 Millionen Euro kosten. Die Opposition ist empört und spricht von einem „echten Trauerspiel”.
Bereits im vergangenen Sommer hatten Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) bekannt gegeben, dass für das „Haus der Erde“ an der Bundesstraße mit weiteren Mehrkosten zwischen 55 und 85 Millionen Euro zu rechnen sei. Jetzt wird es erheblich teurer: Die offizielle Endsumme für das Bauvorhaben beläuft sich nach NDR-Informationen aus der Finanzbehörde nun auf 425 Millionen Euro.
Hamburgs „Haus der Erde“ wird zum Millionen-Grab
Von ursprünglich geplanten 140 Millionen Euro im Jahr 2012 stiegen die geplanten Kosten stetig in die Höhe. 2015, als die Bauarbeiten begannen, hatte die Stadt knapp 180 Millionen Euro für das Gebäude veranschlagt. Wegen gravierender Planungsmängel vor allem bei den Lüftungs- und Kälteanlagen kam es jedoch bald zu erheblichen Kostensteigerungen – erst 2020 auf 297 Millionen Euro und danach noch einmal auf 305 Millionen Euro.
Anke Frieling, Wissenschaftsexpertin der CDU, ist entsetzt: „Die Kosten für das Haus der Erde haben sich mehr als verdoppelt. Wieder einmal zeigt sich, dass die Stadt ein schlechter Bauherr ist.“ Genauso schlimm sei aber, dass das Gebäude weit hinter dem Zeitplan liegt und immer noch nicht fertig ist.
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Der offizielle Umzug der Klimaforscher in ihr neues Gebäude verzögert sich laut NDR noch einmal um ein halbes Jahr und soll erst Anfang 2025 stattfinden. „Die Wissenschaftler warten nun seit Jahren auf die versprochenen exzellenten Arbeitsbedingungen. Ein echtes Trauerspiel für den Wissenschaftsstandort Hamburg!”, so Frieling.