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Die Macher der umstrittenen Luca-App sind den Bundesländern in den laufenden Verhandlungen um eine Vertragsverlängerung entgegengekommen - sie verändern das Geschäftsmodell und senken die Preise.
  • Die Macher der umstrittenen Luca-App sind den Bundesländern in den laufenden Verhandlungen um eine Vertragsverlängerung entgegengekommen - sie verändern das Geschäftsmodell und senken die Preise.
  • Foto: picture alliance/dpa

Schluss mit Luca? Corona-App kämpft ums Überleben

Die Zukunft der Luca-App ist ungewiss. Von den 13 Bundesländern, die das System zur Eindämmung der Corona-Pandemie nutzen, hat eines bereits gekündigt. Etliche andere Länder überlegen nun ebenfalls diesen Schritt. Die Luca-Anbieter wollen aber nicht kampflos aufgeben.

Die Macher der umstrittenen Luca-App zur Bekämpfung der Corona-Pandemie sind den Bundesländern in den laufenden Verhandlungen um eine Vertragsverlängerung entgegengekommen. Die Länder müssen sich nicht mehr für ein volles Jahr auf die Nutzung des Luca-Systems verpflichten, sondern können sich Monat für Monat entscheiden, ob die Gesundheitsämter die Luca-Daten nutzen können, teilte die Betreibergesellschaft Cultur4Life am Montag in Berlin mit.

Luca-App ändert Geschäftsmodell und senkt Preise

Gleichzeitig halbierten die Luca-Macher die Kosten: Pro Gesundheitsamt werden künftig 9000 Euro im Jahr fällig statt bislang 18.000 Euro. Damit könne die Infrastruktur und Software des Luca-Systems erhalten bleiben, sagte Culture4Life-Geschäftsführer Patrick Hennig.

Die Luca-App war vor gut einem Jahr mit großen Erwartungen gestartet worden, um die in den meisten Infektionsschutzverordnungen vorgeschriebene Erfassung der Kontaktdaten von Restaurantgästen und Event-Besuchern möglichst datenschutzfreundlich und effizient zu erledigen. An dem System entzündete sich aber immer wieder heftige Kritik. Luca-Skeptiker stören sich vor allem am Konzept einer zentralen Datenspeicherung. Außerdem bezweifeln sie, dass das Luca-System die Gesundheitsämter tatsächlich wirkungsvoll unterstützen kann. Die Verträge mit 13 Bundesländern (alle außer Sachsen, Thüringen und Nordrhein-Westfalen) hatten bislang ein Jahresvolumen von 20 Millionen Euro inklusive Mehrwertsteuer.

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Bislang hat von den 13 Luca-Vertragsländern nur Schleswig-Holstein eine Kündigung schriftlich ausgesprochen. Dass auch Bremen sich von der Luca-App trennen will, bestätigte Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) am Freitag dem „Weser Kurier“. Es gibt Hinweise darauf, dass auch Bundesländer wie Baden-Württemberg, Berlin und Brandenburg vor einer Vertragskündigung stehen.

Mehr Flexibilität mit Luca-App

Hennig erklärte, damit dem Gesundheitsschutz weiterhin maximal gedient sei, wolle Luca den Bundesländern die Flexibilität geben, das System immer dann einzusetzen, wenn sie es brauchen. „Luca wird die Basisversorgung mit der Luca-Technologie in jedem Bundesland langfristig aufrechterhalten und jedem Bundesland die Möglichkeit geben, jederzeit nach Bedarf das System für einen quasi beliebigen Zeitraum einzusetzen.“ Eine entsprechende Information sei bereits an die Bundesländer verschickt worden.


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Gleichzeitig wolle sich Luca stärker als Digitalisierungs-Partner der Gastronomie und Kulturbranche positionieren. So könne Luca die Ein-Stopp-Lösung werden, um Ticket, Impfstatus und einen unter Umständen erforderlichen Testnachweis vorzulegen. (dpa/se)

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