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Ein Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes in Itzehoe.
  • Ein Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes in Itzehoe.
  • Foto: Florian Sprenger

Waffen-Razzia im Norden: Waren Soldaten eine Bande Krimineller?

Nach umfangreichen Ermittlungen hat ein Richter wegen mehrerer Einbrüche und möglicher Waffendiebstähle bei der Bundeswehr Haftbefehl gegen zwei Festgenommene erlassen. Insgesamt werde gegen zehn Beschuldigte wegen des Verdachts des Bandendiebstahls ermittelt, teilte die Staatsanwaltschaft Kiel am Montag mit. Bei der Durchsuchung eines Wohnhauses im schleswig-holsteinischen Itzehoe waren am Sonntag Waffen gefunden worden.

Unter den Beschuldigten ist ein Angehöriger des Fallschirmjägerregiments 31 aus Seedorf in Niedersachsen. In seinem Spind soll nach Informationen der Deutschen Presseagentur ein verdächtiger Gegenstand gefunden worden sein. Den Angaben zufolge wird ein Verdacht gegen weitere Soldaten in Heer und Marine geprüft.

Was die Tatverdächtigen – darunter vier im aktiven Dienst bei der Bundeswehr – mit den Waffen vorhatten, ist noch nicht bekannt. Nach Informationen der Deutschen Presseagentur gibt es Hinweise, wonach sich mehrere Soldaten in der Ukraine der Verteidigung gegen die russischen Angreifer anschließen wollten. Die Staatsanwaltschaft machte zu möglichen Hintergründen der Tat keine Angaben.

Waffen, Munition und explosive Stoffe gefunden

Den Beschuldigten wird vorgeworfen, seit Anfang dieses Jahres wiederholt und in wechselnder Beteiligung in Einrichtungen der Bundeswehr eingebrochen zu sein, um dort Ausrüstungsgegenstände für sich oder Dritte zu entwenden beziehungsweise dazu Hilfe geleistet zu haben, hieß es in der Mitteilung weiter.

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„Nachdem die Verdächtigen ermittelt werden konnten und die Begehung einer weiteren Tat im Raume stand, konnten in der Nacht vom 22. auf den 23. Mai 2022 zwei Beschuldigte durch Einsatzkräfte der Landespolizei in Eckernförde festgenommen und auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kiel dem Haftrichter vorgeführt werden“, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Dieser ordnete demnach Untersuchungshaft an und erließ Durchsuchungsbeschlüsse für acht Objekte in Baden-Württemberg, Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein.


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Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen die beiden Männer festgenommen worden sein, als sie über mehrere Stunden vergeblich versuchten, in eine Kaserne in Eckernförde einzudringen. Sie sollen bei ihrer Festnahme Werkzeuge und Messer bei sich getragen haben. Am Steuer des Fahrzeuges, mit dem sie zum Tatort kamen, soll eine Frau gesessen haben. Bei ihren Einbruchstouren sollen die Tatverdächtigen früher nicht nur in Eckernförde, sondern auch am Bundeswehrstandort im Alt-Duvenstedt eingebrochen sein.

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Es seien umfangreich Beweismittel sichergestellt worden, die derzeit noch gesichtet und ausgewertet werden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. In Itzehoe wurden demnach mehrere Lang- und Kurzwaffen, Munition sowie explosionsgefährliche Stoffe festgestellt, weshalb das dortige Gebäude evakuiert werden musste und der Kampfmittelräumdienst hinzugezogen wurde. „Die sichergestellten Waffen, Munition und Explosivmittel werden derzeit durch das Landeskriminalamt Schleswig-Holstein begutachtet und soweit möglich die Herkunft ermittelt“, so die Staatsanwaltschaft. (dpa/mp)

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