Bei Hamburg: Mann spricht Kind vor Schule an und will es in Auto ziehen
Er soll ein kleines Mädchen angesprochen und versucht haben, es in sein Auto zu ziehen: Die Kriminalpolizei Pinneberg sucht nach einem unbekannten Mann, der am Dienstag in Rellingen um ein Haar ein Kind entführt haben soll. Das Mädchen konnte entkommen.
Der Vorfall soll sich gegen 16 Uhr vor der Grundschule des Mädchens in der Straße Appelkamp ereignet haben. Laut Polizei haben die Eltern des Kindes, das in letzter Sekunde weglaufen konnte, Anzeige erstattet.
Mädchen angesprochen: Polizei verstärkt Präsenz in Rellingen
Die Kriminalpolizei Pinneberg habe daraufhin Ermittlungen eingeleitet. So sei an den tatrelevanten Orten die Polizeipräsenz verstärkt worden. Außerdem suche man nach einem älteren Mann, der nach der Täterbeschreibung weiß-graue Haare und einen weiß-grauen Bart haben soll. Der Unbekannte soll mit einem weißen Mini-Van mit vermutlich Pinneberger Kennzeichen unterwegs gewesen sein.
Gleichzeitig warnt die Polizei dringend vor der Verbreitung von Gerüchten, durch die eine Hysterie ausgelöst werden könnte. Wer Hinweise habe, solle sich zunächst an die Polizei wenden. Über den Notruf seien die zuständigen Behördenmitarbeiter zu jeder Tages- und Nachtzeit erreichbar.
Vor diesem Hintergrund gibt die Polizei folgende Tipps:
- Kinder sollten im Alltag Respekt erfahren und Selbstvertrauen entwickeln. Erfahrungsgemäß sprechen Täter unsicher und unselbstständig wirkende Kinder bevorzugt an. Machen Sie Ihrem Kind bewusst, dass es eine eigene Persönlichkeit darstellt und es Grenzen gibt, die kein Mensch – weder ein Fremder, noch ein Bekannter – überschreiten darf. Selbstbewusstsein ist der wirksamste Schutz vor sexuellem Missbrauch!
- Kinder müssen lernen, dass sie auch Erwachsenen gegenüber „Nein“ sagen dürfen. Sie sind nicht verpflichtet, mit Fremden zu reden oder Auskünfte zu geben. Ängstigen Sie Ihr Kind nicht, aber sagen Sie ihm immer wieder, dass es ohne Ihre Genehmigung weder mit Fremden mitgehen, noch in deren Auto einsteigen darf. Ihr Kind sollte Ihnen darüber berichten, wenn es zum Mitgehen oder Mitfahren aufgefordert worden ist oder dies trotz Ihres Verbotes getan haben sollte.
- Schauen Sie sich mit Ihrem Kind auf dem Schulweg und in der näheren Umgebung sogenannte „Rettungsinseln“ an: ein Geschäft, in dem es die Kassiererin ansprechen kann, eine Straße, in der viele Menschen sind, oder ein Haus, wo es klingeln kann.
- Üben Sie mit Ihrem Kind, wie es sich in bedrohlichen Lagen verhalten soll, damit es im Notfall richtig reagieren kann. So sollte es zum Beispiel andere Erwachsene ansprechen oder auch laut um Hilfe schreien. Versucht ein Täter Ihr Kind anzufassen, dann sollte es sich nicht verstecken, sondern weglaufen, und zwar dorthin, wo es hell ist und wo Menschen sind.
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In einer Mitteilung weist die Polizei Pinneberg darauf hin: „Nicht verängstigte und in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkte Kinder, sondern mutige, starke und selbstbewusste Kinder sind am wirksamsten geschützt!“
Deshalb sei es wichtig, nicht in Panik zu verfallen, wenn sich Vorfälle wie der in Rellingen herumsprechen. Ein Polizeisprecher: „Nicht jeder Mensch, der Ihr Kind anspricht, hat Böses im Sinn!“ (mp)
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