Amrum
  • Der Amrumer Stephan Klindtberg bekam eine 1.850 Euro Abmahnung, wegen des Verwendens des Namens „Öömrang“ für seinen Gin.
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Streit um Namen: US-Millionärin ließ sich eine Nordsee-Insel patentieren

Abmahnung wegen des Namens „Öömrang“: Ein Amrumer wurde wegen der Verwendung des Namens von einer US-Millionärin angemahnt – ihr gehören nämlich die Namensrechte. Dabei kommt eine interessante Familiengeschichte zu Tage. 

Da dürfte der Amrumer Stephan Klindtberg erst mal verdutzt gewesen sein. Wie der NDR berichtet, bekam der Elektrotechniker eine 1850 Euro Abmahnung, wegen des Verwendens des Namens „Öömrang“ für seinen Gin, den er seit 2017 verkauft. „Öömrang“ ist ein Dialekt der nordfriesischen Sprache, der auf der Insel Amrum gesprochen wird, aber auch eine friesische Bezeichnung für Amrum selbst.

US-Millionärin sicherte sich Namensrechte von Nordsee-Insel

Die Abmahnung kam nicht etwa von einer deutschen Firma, sondern von einem Anwalt, der das US-amerikanische Unternehmen „Öömrang Inc.“, mit Sitz in Washington vertritt. Diese haben sich im April 2021 den Namen international gesichert. Und das aus einem ganz bestimmten Grund, hinter dem eine typisch amerikanische Geschichte steht, in der es um Auswanderer geht, und darum, es vom Tellerwäscher zu Millionären zu schaffen.

Gegenüber dem NDR erzählen die Besitzer Christine und Edmund Stoecklein der „Öömrang Inc.“ von Christines nordfriesischen Vater, Carsten Martensen, der in Maasbüll bei Niebüll 1908 geboren wurde und 1926 auswanderte, eine Familie gründete und einen Eisverkauf bei New York betrieb, in dem auch Christine Stoecklein als Kellnerin und Kassiererin aushelfen musste.

US-Weingut mit Nordseeinsel-Namen: Von der Tellerwäscherin zur Millionärin

Mit ihrem ersten Mann gründeten sie Anfang der 1980er Jahre in der Garage einen Vertrieb für Party-Artikel, um Kindergeburtstage auszustatten. Der Aufstieg begann, das Unternehmen wuchs auf 2000 Mitarbeiter. Dann der Rückschlag. Christine Stoeckleins Mann erkrankte an Krebs und starb. Die Fünffache Mutter entschloss sich das Unternehmen zu verkaufen. Dem NDR erzählt sie, dass der Börsenwert damals mit 250 Millionen Dollar angegeben wurde. 

Mit ihren jetzigen Mann Edmund , der aus einer fränkischen Winzerfamilie stammt, aber ebenfalls in den USA aufwuchs, verwirklichte sie sich 2016 den Traum vom Winzergut. Das Paar, das sich im Rentenalter befindet, baut auf gut 35 Hektar Wein an. Gegenüber dem NDR erklärt sie, dass sie mit dem Namen „Öömrang“ familiäres Erbe und ihre Wurzeln in Ehren halten möchte, auch wenn ihre letzten Verwandtenbesuche in Nordfriesland schon einige Jahrzehnte zurück liegen würden. 

Einigung und neuer Name: So wird der „Öömrang“-Gin künftig heißen

Die Liebe zu ihren Wurzeln zeigt sich nicht nur im Namen, sondern auch mit einem besonderen Bauwerk auf ihrem Weingut. Dort befindet sich sogar eine Kapelle mit einem Turm in fränkischer Bauweise mit einer in Deutschland gefertigten Glocken, die die friesische Unabhängigkeitsparole „Liewer düd aß Slaawe“ ziert. Das Paar betont gegenüber dem NDR, dass sie ihren Markennamen schützen lassen mussten, da ihre „Öömrang“-Weine inzwischen mehr als 40-mal prämiert wurden und auch in Hotels und Casinos in Las Vegas getrunken werden würde.

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Und was ist jetzt mit dem „Öömrang“-Gin? Beide Parteien haben sich friedlich geeinigt. Jeder bezahlt seine Anwaltskosten selbst und Stephan Klindtberg darf seinen Gin unter dem jetzigen Namen noch ein halbes Jahr lang regional verkaufen. Auch für den Namen hat er bereits eine Lösung gefunden. Zukünftig wird der Gin „Oomram“, wie die Insel Amrum auf Friesisch, heißen. Dieses Mal hat er sich den neuen Namen als auch die Markennamen „Föhring“ und „Sölring“ mit Bezug zu Föhr und Sylt für weitere Gin-Sorten eintragen lassen. (mp)