Sohn sexuell missbraucht: Ex-Staatsanwalt angeklagt
Der Verdacht wiegt schwer: Die Staatsanwaltschaft Kiel hat Anklage gegen einen 52-jährigen ehemaligen Staatsanwalt aus Lübeck erhoben wegen des Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs – gegen den eigenen Sohn. Ein vorheriges Verfahren zum Tatverdacht war eingestellt worden, aufgrund der kuriosen Erklärung des Angeklagten für die Tat.
Wie die Anklagebehörde am Donnerstag mitteilte, wirft sie dem bislang nicht einschlägig in Erscheinung getretenen Mann vor, sich im Frühjahr 2019 an seinem leiblichen Kind sexuell vergangen zu haben. Der Junge war damals acht Jahre alt.
Staatsanwaltschaft Kiel hat Anklage gegen Ex-Staatsanwaltschaft erhoben
Die Anklage erfolgte, nachdem das Oberlandesgericht Schleswig entgegen der ermittelnden Staatsanwaltschaft und dem Generalstaatsanwalt einen hinreichenden Tatverdacht im Rahmen eines sogenannten Klageerzwingungsverfahren bejaht hatte. Zuvor war das Verfahren wegen Zweifeln an der Schuldfähigkeit eingestellt worden, da nach Ansicht der Ermittlungsbehörden nach Anhörung von Gutachtern nicht sicher festzustellen war, dass der Angeschuldigte sich seiner Tat bewusst gewesen sei. Dieser hat angegeben, er sei geschlafwandelt.
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Dies sei auch nach Ansicht des Strafsenates zwar nicht klar, müsse aber im Rahmen einer Hauptverhandlung abschließend geklärt werden, erläuterte die Staatsanwaltschaft. Eine Entscheidung des Lübecker Landgerichts über die Eröffnung des Hauptverfahrens steht noch aus. Der jetzt Angeklagte selbst hatte den Fall 2019 angezeigt. (dpa/mp)
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