PR-Manager aus Hamburg wagt Neuanfang – und findet auf Sylt sein Gastro-Glück
Job weg, Ehe kaputt: Da beschließt Maurice Morell, von Hamburg nach Sylt zu ziehen – und einen winzigen Suppenladen zu eröffnen. Der ist heute Kult auf der Insel und am Ende des Tages immer ausverkauft.
Schon bevor der Laden „Sylter Suppen“ geöffnet hat, warten die ersten Gäste vor der Tür. „Im Sommer stehen sie hier bis zu eine Stunde lang an“, sagt Maurice Morell. Sein Suppen-Wagen in List ist auf Sylt längst zum Kult geworden.
Hamburger eröffnet kleinen Laden „Sylter Suppen“ auf Sylt
Dabei ist der 64-Jährige ein Gastro-Quereinsteiger: Jahrelang hat er als PR-Manager in großen Hamburger Werbeagenturen gearbeitet. Doch dann verlor er seinen Job, seine Ehe scheiterte. Und Morell beschloss, nach Sylt zu ziehen. „Mein Bruder hat hier schon gelebt und mich dazu überredet“, sagt er zur MOPO. „Zuerst habe ich als Strandkorbvermieter und an einem Crêpe-Stand gearbeitet. Dann kam mir die Idee mit dem Suppenladen. Cremesuppen habe ich schon immer privat gerne gekocht, das liegt mir einfach.“

Seit sieben Jahren verkauft er die veganen Suppen aus regionalen Zutaten in seinem Wagen in den Dünen, an drei Tagen in der Woche, jeweils drei verschiedene Sorten. „Am besten geht die Kartoffel-Möhrensuppe mit Zimt, Vanille und Ingwer. Aber ich habe auch exotische Sorten wie die Salatkopf-Cremesuppe.“
Zehn Euro kostet eine Portion mit Brot. „Aber einen Nachschlag gibt es immer umsonst.“ 100 Portionen verkauft Maurice Morell pro Tag, „ich bin immer ausverkauft.“
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Und auch wenn es im Winter auf Sylt „dunkle, einsame Zeiten“ gibt: Morell will bleiben. „Ich liebe die Naturkulisse auf Sylt. Hier bin ich mehr zu mir selbst gekommen. Die Insel erdet.“ (sir)
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