Mit geklautem Land Rover: Mann zerstört Oberleitung am Bahnhof
Bei einer Verfolgungsfahrt mit der Polizei hat ein Mann in der Nacht zu Freitag offenbar die Kontrolle über das gestohlene Fahrzeug – ein hochwertiger Geländewagen – verloren und ist mit diesem einen Bahndamm an der Husumer Straße in Flensburg heruntergestürzt. Dabei riss der Mann eine Oberleitung ab – er selbst flüchtete.
Gegen 2 Uhr wollten Polizisten den weißen Land Rover kontrollieren – „er war durch seine Fahrweise aufgefallen“, so ein Sprecher der Bundespolizei. Doch der Fahrer soll die Anhaltesignale ignoriert, stattdessen Gas gegeben haben.
Beamte suchen mit Wärmebildkamera nach Fahrer
Mit hohem Tempo sei er in Richtung Innenstadt gefahren. Auf der Husumer Straße überfuhr er mit dem Wagen erst eine Verkehrsinsel, schlidderte dann den Bahndamm hinunter. „Das Auto blieb stark beschädigt neben den Gleisen des Flensburger Bahnhofes liegen“, so der Sprecher weiter. „Das Fahrzeug hatte die 15.000 Volt starke Oberleitung heruntergerissen und war stark beschädigt.“ Der Land Rover soll sich zudem noch mehrfach überschlagen haben.
Die Beamten gingen davon aus, dass der Fahrer schwer verletzt sei, holten die Feuerwehr und einen Notarzt dazu. Doch die Retter hatten niemanden zum Versorgen; der Mann im Land Rover war nach dem Unfall offenbar geflüchtet.
Die Beamten und Retter suchten das Unterholz ab, gingen die Bahnstrecke auf und ab. Auch die Wärmebildkamera eines am Himmel kreisenden Hubschraubers kam dabei zum Einsatz. Doch von dem Mann fehlte jede Spur.
Ermittlungen ergaben: Das Auto war gestohlen
Erste Ermittlungen der Bundespolizisten ergaben, dass der Land Rover zuvor von einem 18-Jährigen im Flensburger Stadtgebiet gestohlen worden war. Dieser soll den weiteren Angaben nach den Wagen an den nun flüchtigen Fahrer übergeben haben.
Der junge Mann – laut Polizei ein 20-Jähriger, bekleidet mit heller Jeans und rotem T-Shirt – habe aufgrund des Diebstahls wohl die Flucht ergriffen, führte der Sprecher aus. Es sei nicht auszuschließen, dass er sich verletzt vom Unfallort entfernt habe und sich in hilfloser Lage befinde. Denkbar sei auch, dass er unverletzt flüchtete und sich vor der Polizei versteckt halte.
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Der Bahnverkehr war wegen des Vorfalls beeinträchtigt: Durch die beschädigte Oberleitung und die Bergung des Fahrzeugs durch einen Kran war der Verkehr auf der Strecke vorübergehend gesperrt. Die Deutsche Bahn richtete einen Busnotverkehr zwischen Flensburg und Schleswig ein. (dg)