Ein Bauschild auf einer Baustelle am Strand von St. Peter-Ording
  • Finanzielle Herausforderungen durch teure Projekte wie der Neubau der „Strandbar 54 “belasten die Gemeindekasse. (Archivbild)
  • Foto: dpa | Christian Charisius

Millionen für neue Pfahlbauten: Nordsee-Ort macht plötzlich minus

Wie die Sh:Z zuerst berichtete, stehen der Touristenhochburg St. Peter-Ording finanziell schwierige Zeiten bevor. Die Tourismuszentrale (TZ) hat im Wirtschaftsplan 2024 einen Verlust von 2,1 Millionen Euro einkalkuliert. Notwendige Investitionen, steigende Kosten und stagnierende Nachfragen stellen die größten Herausforderungen dar.

Um die geplanten Investitionen realisieren zu können, muss die TZ einen Kredit von acht Millionen Euro aufnehmen. Trotzdem wird das Jahr 2023 voraussichtlich mit einem Verlust von 670.000 Euro abschließen, was immerhin besser ist als geplant. Die Zeiten, in denen die Zentrale regelmäßig Überschüsse erwirtschaften konnte, sind jedoch vorbei.

Besonders problematisch sind die Kosten für den Neubau der „Strandbar 54“ (3,7 Millionen Euro), die bei Flut regelmäßig im Wasser steht. Deswegen wird ein neuer Pfahlbau weiter landeinwärts errichtet. Hohe Kosten fallen auch für die Gastronomie im neuen „Erlebnishus“ (eine Million Euro) an, die ebenfalls durch einen Kredit finanziert werden müssen. Die politische Entscheidung der Gemeinde, diese Bauten aus eigenen Mitteln zu stemmen, war offensichtlich eine Fehleinschätzung.

Neue Projektstrategien für zukünftige Projekte nötig

Trotz der finanziellen Herausforderungen sehen die Verantwortlichen kein Risiko für die Gemeinde und planen keinen Verlustausgleich. Allerdings müssen sie sich zukünftig überlegen, wie sie mit solchen Großprojekten umgehen wollen.

Die geplanten Investitionen sind laut Tourismusdirektorin Katharina Schirmbeck „dringend notwendig“, um die Attraktivität von St. Peter-Ording als Urlaubsziel zu erhalten. Neben der Erweiterung einer Arztpraxis im Gesundheitszentrum und Investitionen in die Dünen-Therme und die Infrastruktur am Strand und beim Parken sind die Personalkosten der TZ auf 9,3 Millionen Euro gestiegen. Trotzdem wird es keinen Stellenabbau geben.

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Der Tourismusausschuss hat letztendlich dem Plan für 2024 einstimmig zugestimmt. Die größten Einnahmequellen der TZ sind die Kurabgaben, Parkentgelte und die Dünen-Therme. Für die Zukunft sieht Schirmbeck neue Einnahme-Chancen durch die Neukalkulation der Kur- und Tourismusabgaben. (mp)

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