• So könnte es am Samstag auch auf Sylt aussehen: Eine Demonstration des Bündnisses „Wer hat, der gibt“ am 19. September 2020 in Hamburg (Archivbild)
  • Foto: dpa | Markus Scholz

Linke Demos auf Sylt: So ist die Lage, so viele Teilnehmer sind auf der Insel

„Sylt entern – Klassenfahrt zu den Reichen!“ – so lautet das Motto für die am heutigen Samstag stattfindende Demonstration auf der Nordseeinsel. Das linke Bündnis „Wer hat, der gibt“, das bereits in Hamburg zahlreiche Kundgebungen abhielt, rief zu dem Protest auf. Das Ziel: „die Großerben und Einkommenseliten“ zu zerstören.

Der Plan: Ab 13.30 Uhr wollen die Demonstranten von Westerland nach Kampen ziehen, in einer Mitteilung heißt es: „Ab 17 Uhr versauen wir den Reichen ihren Abendcocktail mit Punk-Konzerten vor dem Rathaus“.

Linke Demos auf Sylt: So viele Teilnehmer sind auf der Insel

Um kurz vor 13 Uhr versammelten sich laut Polizeiangaben etwas mehr als 100 Demonstranten in der Westerländer Innenstadt. Viele waren mit der Bahn aus Hamburg, Köln, Berlin, Bremen oder Münster angereist, weitere sollen wohl noch folgen. Ein Demonstrant: „Der Beginn verzögert sich, weil wir noch auf Teilnehmer warten.“ Deren Zug habe sich verspätet. Bevor es losgehe, wolle das Bündnis mit einer Kundgebung vor dem Rathaus starten.

Die Beamten sprechen von einer „ruhigen Lage“; es wurde Musik gespielt, viele hätten mobile Lautsprecher, einige seien mit Perücken und Sonnenbrillen verkleidet. Auch viele Akteure aus Politik und Gesellschaft mischten sich unter die Anwesenden, Mitglieder der Hamburger Linksfraktion etwa, oder Anhänger von Fridays-for-Future.

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Man habe die Lage aber im Blick, so ein Beamter. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort und begleitet die Demo. Sie hat auch ein Auge auf einen Umzug nach Kampen vom selben Bündnis, der um 12 Uhr startete. Die Polizei schätzt die Zahl der Demoteilnehmer dort auf 400. Um 17 Uhr machten sich die Demonstranten aus Kampen wieder auf dem Rückweg zum Rathaus nach Westerland. Ab 18 Uhr sind dort Redebeiträge und Live-Musik geplant. Die Lage sei weiterhin ruhig, betonte ein Sprecher der Polizei Flensburg.

Sylt: Keine größeren Verkehrsprobleme – nur bei der Bahn

Am Samstagmittag gab es offiziellen Angaben nach keine größeren Verkehrsprobleme. Nur die Deutsche Bahn sprach von einer „hohen Auslastung“. Die Insel bleibe aber weiter erreichbar, hatte die Polizei im Vorfeld garantiert.

Mit den Demos richten sich die Organisatoren eigenen Angaben nach gegen verschwenderischen Luxus und soziale Ungerechtigkeit. Man wolle „die Reichen in ihren Feriendomizilen stören“, hieß es. Sylt stehe sinnbildlich für die Wirtschafts- und Sozialpolitik der vergangenen Jahrzehnte. (dg/aba)

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