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  • Foto: Deutsches Tierschutzbüro e.V.

Kühe brutal gequält: Verfahren eingestellt! Bauernhof-Arbeiter kommen davon

Flensburg –

Faustschläge, Hiebe mit Besenstielen und Tritte ins Gesicht – So wurden die Kühe auf einem Bauernhof in Wees bei Flensburg (Schleswig-Holstein) misshandelt. Die Staatsanwaltschaft ermittelte gegen die Tierquäler und stellte die Ermittlungen nun gegen eine Geldauflage von 1000 Euro ein. Ein Urteil, das bei Tierschützern gemischte Gefühle hervorruft.

Das Deutschen Tierschutzbüro e.V. veröffentlichte im Juli 2020  ihm zugespielte Aufnahmen, die zeigen, wie die Mitarbeiter und vor allem der Sohn des Bauernhof-Betreibers die Tiere misshandeln. Die Tierquälereien fanden vor allem dann statt, wenn die Tiere nicht schnell genug in den oder aus dem Melkstand gingen. Zudem waren die Tiere stark abgemagert, humpelten und wiesen Verletzungen auf. 

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Verletzungen der misshandelten Kühe

Die abgemagerten Kühe wurden immer wieder geschlagen und wiesen Verletzungen auf. Die Staatsanwaltschaft ermittelte gegen den Betriebsleiter und dessen Sohn. 

Foto:

Deutsches Tierschutzbüro e.V.

Daraufhin erstattete das Tierschutzbüro Anzeige bei der Staatsanwaltschaft, die das Videomaterial auswertete und wegen des Verdachts auf einen Verstoß gegen Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes ermittelte. Dieser besagt, dass wer einem Wirbeltier aus Rohheit erhebliche Schmerzen oder Leiden zufügt, oder es ohne triftigen Grund tötet, mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder mit einer Geldstrafe bestraft wird.

Vorwurf der Tierquälerei: Staatsanwaltschaft stellt Ermittlung ein

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurde das Ermittlungsverfahren gegen den Betriebsinhaber mangels Tatverdachts eingestellt. Gegen den Sohn wurden die Ermittlungen „nach § 153a StPO mit gerichtlicher Zustimmung vorläufig gegen Zahlung eines Geldbetrages in Höhe von 1000 Euro an die Landeskasse eingestellt.“  

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Diese Entscheidung sorgt bei den Tierschutzern für gemischte Gefühle, denn sie würden immer wieder erleben, „dass Strafverfahren im landwirtschaftlichen Bereich ohne Konsequenzen für die Täter eingestellt werden“, so Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Tierschutzbüros. Unter diesem Aspekt seien sie dennoch zufrieden, auch wenn sie sich eine härtere Strafe gewünscht hätten, denn „schließlich hat er auf wehrlose Kühe eingeprügelt und die Tierquälerei sogar zugegeben“,so Peifer.

Keine Einsicht: Tierquäler redet sich raus 

Der Sohn des Betreibers, der immer wieder auf den Aufnahmen zu sehen ist, hat sich nach Angaben des Tierschutzbüros öffentlich geäußert, dass „jeder mal einen schlechten Tag haben kann.“

Abgemagerte und misshandelte Kuh

So abgemagert sind die Kühe, die von den Mitarbeitern mit Fäusten, Besenstiel-Hieben und Tritten, misshandelt werden. 

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Deutsches Tierschutzbüro e.V.

Für Pfeifer ist klar: „Er versucht damit, die Gewalt gegenüber den Tieren runterzuspielen. Zudem zeigen die Aufnahmen, dass er an mehreren unterschiedlichen Tagen auf die Kühe eingeschlagen hat. Von einem Tag kann dabei nicht die Rede sein.“ (dpa/mp/cnz)

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