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Zwei Personen seilen sich von einer Autobahnbrücke ab, auf der ein Plakat angebracht ist ("Gurt an für die Verkehrswende")
  • Die Klimaschützer protestieren gegen den Bau des Fehmarnbelttunnels.
  • Foto: Jannis Große

Klimaaktivisten seilen sich von Brücke auf A1 ab – Vollsperrung

In Oldenburg in Holstein haben sich zwei Klimaaktivisten von einer Brücke auf der Autobahn 1 abgeseilt. Sie protestieren gegen den Bau des Fehmarnbelttunnels und die aktuelle Verkehrspolitik. Die A1 war wegen der Aktion am Samstagmittag in beide Richtungen stundenlang gesperrt, wie ein Polizeisprecher sagte. Der Verkehr wurde umgeleitet. In Hamburg sorgt zudem die Sperrung der A7 für lange Staus auf der A1.

In einer Pressemitteilung kritisierten die Aktivisten, bei denen es sich um einen losen Zusammenschluss von Einzelpersonen handelt, unter anderem den CO2-Ausstoß durch die Fertigung der Betonelemente und dass durch den Bau des Tunnels Riffe am Boden der Ostsee zerstört worden seien.

Außerdem fordern die Aktivisten mit der Aktion eine Verkehrswende und einen generellen Baustopp von Autobahnen, wie eine Sprecherin sagte. Am Nachmittag meldete ein Reporter vor Ort, dass die Sperrung nach knapp fünf Stunden aufgehoben werden konnte, die Polizei habe die Aktivisten geräumt und in Gewahrsam genommen.

Fehmarnbelttunnel ist Klimaschützern ein Dorn im Auge

Der Bau des Fehmarnbelttunnels ist Klimaschützern schon länger ein Dorn im Auge. Ende Januar hatte das Bundesverwaltungsgericht einen Eilantrag einer Umweltvereinigung gegen den Weiterbau des Ostseetunnels wegen geschützter Riffe am Ostseegrund abgelehnt.


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Die Bauarbeiten für den Ostseetunnel zwischen Fehmarn und Dänemark können daher ohne Einschränkungen weiterlaufen. Eine Beschwerde gegen ein Urteil vor dem Bundesverwaltungsgericht war Anfang Februar gescheitert. 

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Der etwa 18 Kilometer lange Straßen- und Eisenbahntunnel soll voraussichtlich ab 2029 die Insel Fehmarn und die dänische Insel Lolland verbinden. Er soll die Reisezeit zwischen Hamburg und Kopenhagen von bislang fünf auf unter drei Stunden verkürzen. Absenktunnel bestehen aus vorgefertigten Betonteilen, die in einen Graben auf dem Meeresgrund abgesenkt werden.

Wegen A7-Sperrung: Lange Staus auf A1 in Hamburg

In Hamburg ist die A1 aktuell ebenfalls kaum zu befahren, wegen der Sperrung der A7 kommt es zu langen Staus. Die Verkehrslage sei „sehr angespannt“, sagte ein Sprecher der Verkehrsleitzentrale am Samstagmittag. Auf der A1, über die unter anderem der Verkehr umgeleitet werden sollte, staute es sich demnach am Mittag in Richtung Norden auf zwölf Kilometern von Hittfeld bis Harburg. In Richtung Süden staute es sich ebenfalls auf der A1 sowie auf der A255 jeweils über zwei Kilometer. 

Die A7 südlich des Elbtunnels wird seit Ende 2020 ausgebaut. Bis 2027 soll die auf einer vier Kilometer langen Brückenkonstruktion liegende Autobahn von sechs auf acht Spuren erweitert werden. Die Rampe direkt vor dem Tunnelportal ruhte bislang auch auf Stelzen, sie wird nun durch ein Dammbauwerk ersetzt. Zur Hälfte ist es fertiggestellt. Am Wochenende sollen alle sechs Fahrspuren auf das neue Bauwerk verlegt werden. Dann kann der Neubau der anderen Hälfte der Rampe beginnen. (dpa)

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