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Zettel WG-Suche
  • Nicht nur deutsche Studierende suchen vergeblich nach Wohnraum, auch für Auslandsstudierende sei die Situation besonders angespannt.
  • Foto: (c) dpa

Kaum Wohnraum für Studis im Norden – besonders eine Gruppe hat es schwer

Nach drei überwiegend digitalen Semestern zieht es wieder vermehrt Studierende in die Uni- und Hochschulstädte. Bevor das Campus-Leben aufgenommen werden kann, muss aber ein Zimmer oder Appartement her. Die Suche gestaltet sich besonders für eine Gruppe schwierig.

Besonders viel Geduld bei der Suche nach einer Unterkunft müssen Studierende aus dem Ausland aufbringen. Sprachprobleme, Misstrauen von Vermietern, kaum Zugang zu regionalen Mitwohnangeboten oder die Kurzfristigkeit des Aufenthaltes stellen Hürden für sie da, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur an mehreren Hochschulstandorten in Schleswig-Holstein ergab. Aktuell werden an vielen Standorten Unterkünfte für diese Studierendengruppe gesucht.

Zusätzliche Wohnungsnot für Quarantäneaufenthalte

Der ohnehin angespannte Wohnungsmarkt wird zusätzlich durch Corona-bedingte Quarantäne-Regelungen belastet, wie ein Beispiel aus Flensburg zeigt: So haben hier einige Studierende in Flensburg zwar schon ein WG-Zimmer in einem studentischen Wohnheim in Aussicht, müssen den Angaben zufolge aber in Quarantäne, bevor sie dieses Zimmer beziehen dürfen. In Flensburg werden daher neben Wohnraum für etwa 50 Studierende an Universität und Hochschule auch für Quarantäneaufenthalte Unterkünfte gesucht.

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Bereits vor der Corona-Pandemie sei es nicht einfach gewesen, ein Appartement oder ein WG-Zimmer für Studenten aus dem Ausland zu finden, teilten Universität und Hochschule Flensburg mit. Die Pandemie und die daher überwiegend digitalen Veranstaltungen hätten zwischenzeitlich zwar Entspannung gebracht, aber mit dem Ende der ausschließlichen Distanzlehre und der damit zunehmenden Reisebereitschaft spitze sich die Situation wieder zu, sagte die Leiterin des International Center des Hochschule Flensburg, Janntje Böhlke-Itzen.

Wohnungsandrang: Internationale Studierende treffe es besonders hart

Auch die Kieler Christian-Albrechts-Universität bereitet sich auf Präsenzlehre vor. Erstmals seit Beginn der Pandemie können Studierende zurück an den Campus. Das sorgt aber auch für einen wieder stärkeren Wohnungsandrang. Zudem hätten es Studierende aus dem Ausland besonders schwer, aufgrund von Sprachbarrieren bei der Kontaktaufnahme oder dem fehlendem Zugang zu Mitbewohnergesuchen in regionalen Medien.

Einige internationale Studierende der Fachhochschule Kiel warten derzeit auf eine Zusage des Studentenwerks bezüglich eines Wohnheimplatzes. Vonseiten des Studentenwerks habe es zuletzt jedoch die Rückmeldung, dass noch einige Zimmer in Wohnheimen frei wären, allerdings dauere die Bearbeitung der Bewerbungen noch.

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Aktuelle Zahlen, wie viele Studierende der Universität Lübeck aktuell eine Wohnung suchen, lagen der Unisprecherin nicht vor. Generell sei die Wohnungssituation seit Jahren angespannt. In Campusnähe sei ein neues Wohnheim in Planung. Die Technische Hochschule (THL) hat Menschen beauftragt, die für die internationalen Studierenden Unterkünfte organisieren sollen.

Heide: Private Wohnheime entspannen die Wohnungsnot

Entspannter sieht es in Heide (Kreis Dithmarschen) aus. „Die Wohnraumsituation hat sich durch ein neues großes privates Wohnheim deutlich verbessert“, sagte ein Sprecher der FH Westküste. Durch den Mix aus privaten Angeboten in Heide und Umgebung sowie dem Wohnheim des Studentenwerks sei die Platzsituation aktuell recht entspannt beziehungsweise man habe ganz gute Chancen, fündig zu werden. Auch die Studienberatung hat in diesem Jahr bislang keine Anfragen von zukünftigen Studierenden, die nicht fündig werden.

Studierende sollen offen für unterschiedliche Wohnformen sein

Nach Angaben des Studentenwerks SH werden aktuell täglich Zimmer angeboten. In Kiel, Lübeck, Flensburg und Heide gibt es demnach eine Warteliste, da die Nachfrage nach Appartements besonders hoch ist. „Wir können überwiegend noch Zimmer in Wohngemeinschaften anbieten.“ Hilfreich sei es, wenn die Bewerberinnen und Bewerber „für die unterschiedlichen Wohnformen offen sind und nicht nur beispielsweise ein Appartement für sie in Frage kommt.“ (dpa/lm)

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