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Urlauber genießen Sonne und Ostsee in Scharbeutz.
  • Urlauber genießen Sonne und Ostsee in Scharbeutz.
  • Foto: Georg Wendt/dpa

Hitze, 9-Euro-Ticket, Feiertag: Urlaubsorte im Norden sind gut ausgelastet

Für Kurz-Urlauber ist derzeit eine gute Zeit zum Reisen. Gutes Wetter, Brückentag für einige und ein günstiges Zugticket. Das zeigt sich auch an den Küsten in Schleswig-Holstein. Die Tourismus-Branche bleibt dennoch gelassen und rechnet nicht mit Chaos.

Wenn die Kurdirektoren und Tourismuschefs im Norden im Moment auf die Buchungszahlen und die Anzahl der Tagesgäste schauen, sind sie sehr zufrieden. In vielen Regionen Schleswig-Holsteins sind die Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen fast komplett ausgebucht.

Ein Grund für die gute Buchungslage ist der Fronleichnam-Feiertag in den südlichen Bundesländern. Aber auch das angekündigte warme Wetter spielt eine Rolle. Das 9-Euro-Ticket im Nahverkehr rückt dagegen weitgehend in den Hintergrund. Negative Auswirkungen oder gar Chaos erwartet keiner der Experten.

Scharbeutz: Touri-Andrang ist „Business as usual“

In Scharbeutz (Kreis Ostholstein) ist man gelassen. „Am Samstag soll das Wetter richtig schön werden. Das ist der erste heiße Tag im Jahr bei uns. Und das ist es bei uns immer alles voll. Für uns ist das Business as usual“, sagte Bettina Schäfer (parteilos), Bürgermeisterin von Scharbeutz. Das 9-Euro-Ticket habe bislang keine gravierenden Auswirkungen auf die Auslastung in der Lübecker Bucht. „Wer letztes Jahr mit dem ICE hier war, tut das auch dieses Jahr. Die Reise aus dem Süden ist mit dem Regionalverkehr ja eher beschwerlich.“

In Scharbeutz ist auch in diesem Jahr wieder die Strand-Ampel aktiv. In Corona-Zeiten sollten so unter anderem die Abstände sichergestellt werden. Nun ist sie ein Instrument der Besucherlenkung und hilft den Touristen weiter auf der Suche nach einem Strand mit ausreichend Platz. „Jeder kann so nun gucken, wie voll die Strände sind.“

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Auch der Kurdirektor im benachbarten Travemünde, einem Stadtteil von Lübeck, hat keine Sorge vor größeren Schwierigkeiten wegen eines Besucheransturms. Im Gegenteil. „Brückentage sind für uns ja immer Höhepunkte und bisher hat das immer alles reibungslos geklappt. Die kommenden Tage sind nicht anders als sonst, wenn viele Menschen zu uns kommen“, sagte Uwe Kirchhoff.

Das 9-Euro-Ticket sei hingegen vielmehr eine Entlastung – zumindest für den Verkehr auf den Straßen. „Viele unserer Konzepte fußen darauf, dass die Gäste mit Bus und Bahn anreisen.“ So sollen die Besucher künftig mit ihrer Kurkarte den öffentlichen Nahverkehr nutzen können. „Für mich ist das 9-Euro-Ticket eine schöne Sache, weil es zeigt, dass es eine Alternative zum Auto gibt.“

Urlaubsorte im Norden sehen 9-Euro-Ticket gelassen

In St. Peter-Ording an der Nordsee (Kreis Nordfriesland) sind die Unterkünfte ebenfalls sehr gefragt. „Wir sind gut gebucht, aber nicht ausgebucht. Wir liegen etwa bei 90 Prozent“, sagte Kurdirektorin Katharina Schirmbeck. Wegen eines möglichen Ansturms seien keine besonderen Vorkehrungen getroffen worden. „Wir sind ja Profis und deshalb natürlich gut vorbereitet.“ Auch Schirmbeck freut sich über jeden Einzelnen, der mit Bahn anreist, weil das auch den Verkehr entlastet. „Das machen aber nur wenige. Wir sehen nicht, dass das durch das 9-Euro-Ticket zugenommen hätte.“

In Büsum (Kreis Dithmarschen) läuft die Saison bereits seit Jahresbeginn „ausnahmslos gut“, wie Tourismuschef Oliver Münch sagte. „Wir haben deutlich über 90 Prozent Belegungszahlen bei den Vorbuchungszahlen und bei den Tagesgästen sieht es gut aus. Damit haben wir wieder Vor-Corona-Niveau erreicht und liegen teilweise auch schon drüber.“

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Kurzfristige Buchungen seien dennoch immer möglich. Für das Wochenende erwartet auch keine größeren Belastungen für den Ort an der Nordsee. Das 9-Euro-Ticket werde in der Regel für den langen Weg vor allem von jungen Leuten gebucht. „Aber nicht so, dass wir hier Probleme bekommen.“ (dpa/mp)

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