• Spaziergänger beobachten die «Gorch Fock», die im Marinehafen liegt. Nach fast sechs Jahren Sanierung hat die deutsche Marine ihr runderneuertes Schulschiff „Gorch Fock“ zurückerhalten.
  • Foto: Sina Schuldt/dpa

„Gorch Fock“: Nach 2232 Tagen zurück in den Heimathafen

Der Stolz der Marine kehrt nach jahrelanger Abwesenheit zurück nach Kiel. Die „Gorch Fock“ ist im Prinzip ein neues Schiff. Und das Segelschulschiff fährt sich gut, sagt Kommandant Brandt. Für die Rückkehr in den Heimathafen plant er eine besondere Geste.

Nach jahrelanger Sanierung steuert das Segelschulschiff „Gorch Fock“ am Montag wieder den Kieler Marinestützpunkt an. „Sie fährt sich sehr gut“, so Kommandant Nils Brandt. Er blicke dem Törn mit großer Freude entgegen, um dann „nach 2232 Tagen endlich wieder in unseren Heimathafen reinzukommen.“

Nach 2232 Tagen: „Gorch Fock“ wieder im Heimathafen

Fast sechs Jahre lang war der Traditionssegler in Niedersachsen saniert worden. Aus den zunächst veranschlagten 10 Millionen Euro wurden letztlich 135 Millionen Euro. Im Grundsatz handele es sich um ein völlig neues Schiff, sagte Brandt. „Von außen hat sich an dem Schiff aber nicht viel verändert.“

Nils Brandt, Kapitän der Gorch Fock, steht auf dem teilsanierten Marineschulschiff „Gorch Fock“. Am Montag wird das Segelschulschiff in seinem Heimathafen Kiel zurückerwartet. Mohssen Assanimoghaddam/dpa
Nils Brandt, Kapitän der Gorch Fock, steht auf dem teilsanierten Marineschulschiff „Gorch Fock“. Am Montag wird das Segelschulschiff in seinem Heimathafen Kiel zurückerwartet.

Brandt zeigte sich zufrieden, wie die runderneuerte Bark im Wasser liegt. Durch die umfangreiche Sanierung sei der 89 Meter lange Dreimaster deutlich leichter geworden. „Damit haben sich die Bewegungen im Seegang verbessert.“ Insgesamt seien durch Umbauten mehr als 70 Tonnen Gewicht eingespart worden. „Sie rollt dadurch in der See angenehmer durch und verhält sich letztendlich sehr viel weicher in der Bewegung.“

135 Millionen Euro kostete die Sanierung der „Gorch Fock“

Der Kommandant hat keine Angst davor, nach so langer Zeit an Land bei den ersten Fahrten an Seekrankheit zu leiden. Mit zunehmendem Alter werde die Anfälligkeit dafür geringer. „Bislang bin ich nicht seekrank geworden bei den Probefahrten und all den Fahrten vorher.“

Während der Werftliegezeit gab es wegen steigender Kosten politische Diskussionen um die Zukunft des Schiffs. „2018/19, als der ganz große Bruch kam, da hatte ich tatsächlich Sorge, ob wir das Schiff noch mal wieder ins Fahren kriegen und es für die Marine erhalten können“, sagte Brandt. Letztlich sei die Entscheidung „für uns“ ausgefallen. Der Anblick des Schiffes in Kiel werde viele Skeptiker hoffentlich überzeugen, dass die Entscheidung richtig war.

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Bevor das Segelschulschiff am Montag an der Gorch Fock-Mole des Marinestützpunkts Kiel-Wik festmachen wird, will der Kommandant mit dem Schiff auf der Förde bis zum Landtag fahren: „Nach so langer Abwesenheit vom Heimathafen wollen wir uns zumindest einmal unseren Paten vom Schleswig-Holsteinischen Landtag zeigen.“ (mp/dpa)

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