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Eine junge griechischen Landschildkröte auf der Hand einer Tierschützerin
  • Eine junge griechische Landschildkröte – von ihnen gibt es in Schleswig-Holstein rund 21.000 Stück. (Archivbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Patrick Pleul

Geschützte Tiere: Immer weniger Züchter im Norden – schlimme Folgen drohen

Griechische Landschildkröten oder Graupapageien: In Schleswig-Holstein gibt es für solche exotischen Arten immer weniger Züchter. Nicht zurückgegangen ist aber laut Landesumweltamt die Zahl gehaltener Tiere. Ist die Nachfrage nicht mehr gedeckt, droht der illegale Handel aufzublühen – mit verheerenden Konsequenzen für wilde Tiere.

Das Interesse an der Zucht von Reptilien und Papageien habe insgesamt abgenommen, teilte ein Sprecher des Landesumweltamtes mit. Zudem hörten altersbedingt teils langjährig tätige Züchter auf. Konkrete Zahlen zum Rückgang nannte das Amt nicht, da keine jährliche Statistik geführt wird.

Umweltamt-Sprecher: Haltung von exotischen Tieren ist kritisch zu sehen

„Begründet wird unsere Einschätzung durch die tägliche Zahl der Meldungen von besonders geschützten Arten sowie der Anzahl von Bescheinigungen für Nachzuchten“, hieß es. „Bei den Bescheinigungen ist die Anzahl von über 1500 im Jahr 2008 auf 1200 im Jahr 2021 zurückgegangen.“

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Die Zahl der gehaltenen Tiere geschützter Arten ist in Schleswig-Holstein jedoch nicht zurückgegangen. Aktuell sind es nach Angaben des Amtes 122.000 Tiere. „Die Haltung von exotischen Haustieren ist durchaus kritisch zu sehen, da oft die Haltungsbedingungen für diese Tiere nicht optimal sind“, teilte das Landesumweltamt weiter mit. „Allerdings gibt es auch viele Halter, die sich sehr intensiv mit den Bedingungen für ihre Tiere und auch mit dem Schutz dieser Tiere auseinandersetzen und gute Bedingungen bieten.“

Unter anderem werden mehr als 21.000 griechische Landschildkröten in Schleswig-Holstein gehalten. „Sie ist ein sehr beliebtes Haustier, aber die Anzahl der Züchter dieser Art nimmt ab“, teilte das Amt weiter mit. „Bei nicht gedeckter Nachfrage ist zu befürchten, dass wieder mehr Wildfänge illegal ins Land kommen, was sich dramatisch auf die Populationen im Heimatland auswirkt.“

Vor allem Reptilien werden in Deutschland immer beliebter

Nach Angaben des Sprechers sind neben Reptilien auch Vögel besonders beliebt bei den Halterinnen und Haltern – etwa der Graupapagei, der Stieglitz und der Dompfaff. Es zeigt sich aber nach Angaben des Landesumweltamtes: Die Haltung von Papageien habe stark abgenommen, gleichzeitig sei die Haltung von Reptilien zuletzt gestiegen.

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Für geschützte Wirbeltierarten besteht in Deutschland grundsätzlich eine Meldepflicht bei der zuständigen Naturschutzbehörde, dem Landesamt für Umwelt. (mp/dpa)

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