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Blumen, Kerzen und verschiedene Bilder sind im Wartehäuschen am Bahnhof zum Gedenken an die Opfer der Messerattacke niedergelegt.
  • Nach Messerangriff in einem Zug in Brokstedt: Jetzt äußern sich die Eltern eines Opfers.
  • Foto: dpa

Eltern von Brokstedt-Opfer: „Ein Loch geht auf und man fällt und fällt“

Ibrahim A. soll am 25. Januar in einem Zug von Kiel nach Hamburg Fahrgäste mit einem Messer angegriffen und zwei junge Menschen getötet haben. Fünf weitere wurden verletzt. Jetzt äußern sich die Eltern eines der Opfer zum Tod ihrer Tochter.

Fünf Monate nach dem tödlichen Messerangriff in einem Regionalzug bei Brokstedt haben sich die Eltern zum Tod ihrer 17 Jahren alten Tochter geäußert. „Auch wenn es unfassbar schwerfällt, einen Weg zu finden, auf dem wir weitergehen können ohne Ann-Marie – wir werden ihn finden“, sagten die Eltern dem Magazin „Stern“.

Der Palästinenser Ibrahim A. soll am 25. Januar in dem Zug im Kreis Steinburg Fahrgäste mit einem Messer angegriffen und zwei Menschen im Alter von 17 und 19 Jahren getötet haben. Fünf weitere wurden verletzt. Erst wenige Tage zuvor war der Mann aus der Untersuchungshaft in Hamburg entlassen worden.

Nach Messerangriff in Brokstedt: Eltern äußern sich zum Tod ihrer Tochter

In den Tagen nach der Tat seien sie von Freunden unterstützt worden, berichteten die Eltern. Stille hätten sie nicht ausgehalten. „Ich war dankbar für jeden, der da war, sonst wäre ich nicht mehr aufgestanden“, sagte die Mutter. Sie habe bis heute kaum Erinnerungen an den Abend und die Tage danach. „Sie sind wie im Nebel, ganz weit weg.“ Auch ihr Mann kann sich demnach nur bruchstückhaft an die Momente erinnern, nachdem ihm die Todesnachricht überbracht wurde. „Das war so, als würde sich ein großes Loch auftun, und man fällt und fällt.“ Über sein Leben danach sagt er: „Es ist alles sehr ziellos, sehr perspektivlos geworden.“

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Vor dem Landgericht Itzehoe beginnt am 7. Juli der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter. Die Eltern des getöteten Mädchens wollen dem Prozess nicht beiwohnen. Auch aus Selbstschutz wollen sie nicht in einem Raum sein mit dem Mann, der ihre Tochter getötet haben soll, hieß es. „Was ich weiß, ist eigentlich schon zu viel“, sagte der Vater. „Ich habe zu viele Bilder im Kopf.“ (dpa/mp)

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