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  • Ein Junge wartet auf eine Corona-Impfung (Symbolbild).
  • Foto: imago images/Sven Simon

Drohbrief an Schule: Anonymer Impfgegner kündigt Gewalt an

Entsetzen an der Gemeinschaftsschule Niebüll: Dort ist ein anonymer Drohbrief eingegangen. Der Absender kündigt Gewalt an, sollte es an der Schule zu einer Impfaktion kommen.

Wie die „Lübecker Nachrichten“ berichten, listet der Brief eine Reihe von Lehrerinnen und Lehrern der Gemeinschaftsschule in Nordfriesland namentlich auf. Wenn die Pädagogen mithelfen würden, Kinder mit Impfungen zu „vergiften“, werde man vor Gewalt nicht zurückschrecken, heißt es in dem Schreiben, das der Gemeinschaftsschule anonym zugestellt wurde.

Kiel: Bildungsministerin Prien reagierte empört auf den Drohbrief

Hintergrund ist offenbar die Impfaktion in Schleswig-Holstein, die am 19. August beginnen soll und an der 250 Gemeinschaftsschulen und Gymnasien teilnehmen. Dabei können Schülerinnen und Schüler ab einem Alter von 12 Jahren auf eigenen Wunsch eine Corona-Impfung erhalten, müssen dabei aber ausdrücklich ihre Zustimmung sowie eine Einverständniserklärung der Eltern vorlegen.

Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) reagierte empört auf den Drohbrief: Es sei unter keinen Umständen akzeptabel, dass Schulleitungen und Lehrkräfte bedroht würden, weil die Schule Räume für Impfaktionen zur Verfügung stelle. Prien: „Ich sage ganz klar: Wir werden dies nicht hinnehmen.“ Impfen sei das wichtigste Instrument, um die Corona-Pandemie zu überwinden. Deshalb sollten sich alle Erwachsenen, alle Eltern, alle Lehrkräfte und alle an Schulen Beschäftigte impfen lassen, erklärte Prien.

Brief ist offenbar ein Einzelfall

Auch der Landeselternbeirat der Gemeinschaftsschulen erklärte seine Solidarität mit der bedrohten Schule. „Ein derartiges Verhalten ist auf das Schärfste zu verurteilen und muss mit voller Härte des Gesetzes verfolgt werden“, teilte der Beiratsvorsitzende Thorsten Muschinski mit. Die Drohungen seien „demokratiefeindlich“ und „kriminell“. „Wir hoffen, dass sich die Gemeinschaftsschule Niebüll von Derartigem nicht einschüchtern lässt und sagen allen Schulen im Land unsere uneingeschränkte Unterstützung zu.“

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Laut einem Sprecher des schleswig-holsteinischen Bildungsministeriums handelt es sich bei dem Drohbrief um einen Einzelfall. Über den Eingang weiterer Schreiben dieser Art sei nichts bekannt. (ng)

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