Weltpremiere: Hier schuftet Dr. Roboter im Labor
Einen Laborbetrieb rund um die Uhr, aber ohne menschliches Fachpersonal? Das gibt es künftig in der Asklepios Klinik in Bad Oldesloe (Kreis Stormarn). Als erstes Krankenhaus weltweit setzt Asklepios auf autonome Roboter, die Geräte bedienen und Analysen vornehmen können. Die Weltpremiere soll das Personal entlasten.
Anstelle von medizinisch-technischen Laborassistenten analysieren in der Asklepios Klinik in Bad Oldesloe jetzt zwei Roboter Blutproben von Patient:innen und leiten die Ergebnisse an das digitale Laborinformationssystem des Krankenhauses weiter. Die Einführung in weiteren Häusern der bundesweit rund 160 Einrichtungen umfassenden Asklepios Gruppe werde geprüft, sagte der Medizin-Vorstand der Asklepios Kliniken Gruppe, Christoph Herborn.
Bad Oldesloe: Asklepios Klinik setzt auf Roboter-Labor
Durch die Roboter könne ein vollständiges Basislabor für die Patient:innen nachts und an Wochenenden auch ohne Personal im Einsatz sein. Besonders relevant sei das wegen des Fachkräftemangels. Auch die Versorgung von Notfällen profitiere von der erhöhten Verfügbarkeit des Labors, so Herborn.
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Für den Analysevorgang gibt das Personal der Klinik die Probenröhrchen in eine Übergabestation. Von da an läuft alles automatisch. Der Roboter nimmt die Proben, scannt den Barcode über eine Kamera, sortiert die Probenröhrchen in verschiedenfarbige Racks und startet den jeweils passenden Analyseprozess.
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Das Untersuchungsergebnis wird an das bestehende IT-System übermittelt. Das Einsatzspektrum umfasst nach Angaben von Herborn die kompletten Basisuntersuchungen von Blutproben sowie die Bestimmung von Enzymen, Proteinen und Gerinnungsfaktoren.
Entwickelt haben die Technologie die Firma Siemens Healthineers und die United Robotics Group. „Gedacht ist das System vor allem für kleine und mittlere Krankenhäuser, für die eine Vollautomatisierung unwirtschaftlich wäre“, sagte Guido Schütte von Siemens Healthineers.
Roboter-Labore sollen kleinere Krankenhäuser entlasten
Das System sei zwar speziell auf die Anforderungen von Asklepios zugeschnitten, sagte Schütte. Es lasse sich aber auch auf andere Krankenhäuser übertragen. Angaben zu den Kosten des System machte er nicht. (dpa/fbo)