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Nonnengänse
  • Nonnengänse fliegen über eine Wiese auf der Nordseeinsel Föhr.
  • Foto: Christian Charisius/dpa

Im Norden: Diese Vögel sollen auf die Abschussliste

Bauern im Norden klagen seit langem über Schäden durch Nonnengänse. Die Vögel fressen Grasflächen kahl und damit wertvolles Viehfutter weg. Nun will das Land von der EU eine Jagderlaubnis bekommen. Grüner Umwelt- und schwarzer Agrarminister ziehen an einem Strang.

Schleswig-Holstein will die Landwirtschaft stärker vor dem sogenannten Gänsefraß schützen. Die Landesregierung hat bei der EU beantragt, den Schutzstatus der Nonnengans zu ändern. Ziel ist, dass die Nonnengans wie schon die Graugans bejagt werden darf. „Sehr geehrter Herr Kommissar Sinkevičius, hiermit beantragt Schleswig-Holstein die Nonnengans (Branta leucopsis) in den Anhang II der Richtlinie 2009/147/EG über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten (Vogelschutz-Richtlinie) aufzunehmen“, heißt es in dem Schreiben an EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius.

Die Nonnengans sei in Anhang I (der nicht jagdbaren Vögel) gelistet worden, als es einen historischen Tiefstand des Bestandes gegeben habe. Mittlerweile hat sich der Bestand an Nonnengänsen, die die meisten Probleme für Landwirte verursachen, nach Überzeugung der schwarz-grünen Koalition stark erholt. Unterschrieben ist der Antrag an die EU von Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) und seinem Landwirtschaftskollegen Werner Schwarz (CDU).

Schleswig-Holstein will Nonnengans bejagen

„Die Nonnengans gehört zu Schleswig-Holstein“, sagte Goldschmidt der Deutschen Presse-Agentur. Es sei ein schöner Erfolg des Naturschutzes, dass sich die Bestände dieser schützenswerten Art in den vergangenen Jahrzehnten deutlich erholen konnten. „Nicht wegzudiskutieren ist jedoch auch, dass die zunehmende Population für einige landwirtschaftliche Betriebe zur Belastung geworden ist, zumal auch die Rastzeiten infolge des Klimawandels immer länger werden.“

Gemeinsam mit dem Landwirtschaftsminister habe er deshalb den Antrag bei der EU-Kommission gestellt, den Schutzstatus der Nonnengans zu verändern, erläuterte Goldschmidt. „Sollte die EU-Kommission unserem Antrag folgen, würde die Nonnengans in den Anhang der jagdbaren Arten aufgenommen und eine reguläre Jagdzeit ermöglicht werden.“ Dies würde die Optionen im Gänsemanagement um eine zusätzliche Komponente erweitern. „Dabei würde sichergestellt werden müssen, dass eine Gefährdung des Artbestandes durch die Ausgestaltung der Jagdzeitenregelungen ausgeschlossen wird.“

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Hintergrund: Hunderttausende rastende Gänse richten speziell an der Westküste, besonders auf Eiderstedt und den Inseln, enormen Schaden dadurch an, dass sie Grasflächen kahlfressen und Unmengen Kot hinterlassen. (dpa)

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