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Auf dem Gelände der geplanten Batteriefabrik in Dithmarschen graben derzeit Archäologen.
  • Auf dem Gelände der geplanten Batteriefabrik im Kreis Dithmarschen graben derzeit Archäologen.
  • Foto: Daniel Reinhardt/dpa

Auf Gelände von Mega-Fabrik: Archäologen machen unglaubliche Funde

Eine Bernsteinkette, Gewandnadeln und vorgeschichtliche Langhäuser: Auf dem Gelände der geplanten Batteriefabrik in Dithmarschen graben derzeit Archäologen. Sie hoffen auf weitere wichtige Funde und Erkenntnisse.

Archäologen haben bei Untersuchungen auf dem Gelände einer geplanten Batteriefabrik in Lohe-Rickelshof (Kreis Dithmarschen) bereits mehr als 650 Funde freigelegt. Unter anderem wurden die Grundrisse von 12 vorgeschichtlichen Langhäusern und 16 Grubenhäusern entdeckt, wie das Archäologische Landesamt am Mittwoch berichtete. Zudem fanden die Archäologen drei Körpergräber, drei Öfen sowie sieben Speicher- und Nebengebäude und weitere Siedlungsstrukturen.

Archäologen entdeckten Grubenhäuser und Schmuck in Dithmarschen

Bislang wurden mehr als 10.000 Quadratmeter Fläche untersucht. „Aufgrund der reichen Keramikfunde kann die Mehrzahl der Befunde, darunter die Körpergräber und der überwiegende Teil der Grubenhäuser, in die frühe Völkerwanderungszeit (4./5. Jahrhundert nach Christus) datiert werden“, teilte das Landesamt mit. Ein Teil der Befunde sei noch älter und stamme aus der frühen/älteren Römischen Kaiserzeit (1. Jahrhundert nach Christus).

Ein Mann legt eine Perlenkette und einen verzierten Keramiktopf in einem Grab frei. Daniel Reinhardt/dpa
Ein Mann legt eine Perlenkette und einen verzierten Keramiktopf in einem Grab frei.
Ein Mann legt eine Perlenkette und einen verzierten Keramiktopf in einem Grab frei.

In der Gemarkung Lohe-Rickelshof plant der schwedische Northvolt-Konzern den Bau einer Batteriezellfabrik.

Deshalb laufen dort bauvorbereitende archäologische Untersuchungen auf Teilen des Geländes, die nach Voruntersuchungen im vergangenen Jahr ausgewählt wurden. Diese Flächen erstrecken sich überwiegend über den Geestrücken, streifen aber auch eine Teilfläche am Rande der Marsch. Für die Mitte März begonnenen Ausgrabungen sind zwölf Monate eingeplant. Insgesamt werden 8,5 Hektar bearbeitet.

Grabungsleiter Eric Müller spricht in der Ausgrabungsstätte über ein freigelegtes Grubenhaus, das vor ihm zu sehen ist. Daniel Reinhardt/dpa
Grabungsleiter Eric Müller spricht in der Ausgrabungsstätte über ein freigelegtes Grubenhaus, das vor ihm zu sehen ist.
Grabungsleiter Eric Müller spricht in der Ausgrabungsstätte über ein freigelegtes Grubenhaus, das vor ihm zu sehen ist.

Laut Landesamt war aus der Völkerwanderungszeit an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste bisher nur ein Grubenhaus bekannt. Auch Körpergräber aus dieser Zeit sind demnach selten. Eines der bisher untersuchten Gräber enthielt reiche Beigaben: Gefäßbeigaben, mindestens zwei Fibeln (Gewandnadeln) sowie mindestens eine Bernsteinkette.

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In einem der Grubenhäuser entdeckten Archäologen einen vollständigen Satz von Webgewichten. Die Funde sind den Angaben zufolge durch die mindestens 80 Zentimeter Bodenüberdeckung besonders gut erhalten. Die Archäologen rechnen auch in den noch nicht geöffneten Flächen mit vielen Befunden. (mp/dpa)

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