• Im September könnten die Impfquoten in Schleswig-Holstein erfüllt sein (Symbolbild).
  • Foto: (c) dpa

Impfquote: So will Schleswig-Holstein die 85 Prozent knacken

Schon im September könnte die vom Robert Koch-Institut empfohlene Impfquote von 85 Prozent in Schleswig-Holstein erfüllt sein. Um das zu erreichen, sollen bald auch an Bahnhöfen mobile Impfteams unterwegs sein – das ist die neueste Idee der Landesregierung.

Laut Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) haben sich bereits 63,5 Prozent der Bevölkerung zumindest ein Mal und 48,7 Prozent vollständig impfen lassen. Damit liege Schleswig-Holstein bundesweit derzeit auf Platz drei beziehungsweise vier. Günther rief die Schleswig-Holsteiner auf, sich impfen zu lassen und vereinbarte Termine auch wahrzunehmen: „Es gibt keinen guten Grund, sich nicht impfen zu lassen, aber es gibt viele gute Gründe, es stattdessen zu tun.“

Fast jeder Zweite vollständig gegen Corona geimpft

Rechnerisch müssten dem Gesundheitsministerium zufolge noch etwa 500.000 Menschen in Schleswig-Holstein voll geimpft werden, um die Ziele des Robert-Koch-Instituts zu erreichen. Hinzu kämen 490.000, die eine Zweitimpfung benötigen.

Da die Registrierungslisten für die landesweit 28 Impfzentren seit Freitag fast komplett abgearbeitet sind, ist es daher ab Mittwoch in vielen Impfzentren wieder möglich, über das Portal www.impfen-sh.de direkt Termine zu buchen.

Das könnte Sie auch interessieren: „Situation absolut im Griff“ – Der Norden lockert – aber Inzidenz steigt wieder

Auf der Website können Interessenten dann einfach wählen, an welchem Datum und um welche Uhrzeit sie sich impfen lassen möchten. „So hoffen wir, die Impfkampagne zu beschleunigen“, sagt Matthias Badenhop (FDP), Staatssekretär im schleswig-holsteinischen Gesundheitsministerium. Bislang konnte Impfwilligen nur aus fest vorgegebenen Terminen auswählen. Die Alternative zur Online-Buchung ist die Hotline 0800-455 655 0.

Corona-Impfung für Pendler angedacht

Zudem soll es weitere offene Impfaktionen geben. Beispielsweise werden mobile Teams wie zuletzt bei Hochschülern oder Erntehelfern unterwegs sein. Badenhop stehe auch in Kontakt mit Trägern des öffentlichen Nahverkehrs für Impfungen an Bahnsteigen. Damit sollen gezielt Pendlern angesprochen werden, denen bisher die Zeit für das Impfen fehlte. Es sollen auch mRNA-Impfstoffe Biontech und Moderna zum Einsatz kommen, allerdings ohne Vergabe eines Zweittermins. Möglichkeiten für die notwendige zweite Spritze gebe es inzwischen genug, so Badenhop, und die einmalige Dosis biete bereits einen gewissen Schutz: „Ein Erstgeimpfter ist besser als ein Nichtgeimpfter.“

Das könnte Sie auch interessieren: So viele Termine gibt es noch bis zur Schließung des Impfzentrums

Zurzeit sind die Impfzentren in Schleswig-Holstein in der Lage, insgesamt 170.000 Impfungen die Woche durchzuführen. Das bedeutet – unter Berücksichtigung der Urlaubszeit – ist es laut Badenhop möglich, die Impfkampagne innerhalb der nächsten zehn Wochen abzuschließen.

Kritik an nachlassendem Tempo der Imkampagne

„Das nachlassende Tempo bei der Impfkampagne gibt Anlass zur Sorge“, sagte unterdessen die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Birte Pauls. „Man hätte den Menschen schon viel früher eine flexiblere Terminvergabe ermöglichen können.“ Der Landesregierung fehle hier ein Konzept.

Grünen-Landeschefin Anna Tranziska forderte hingegen mehr Solidarität mit Kindern und Jugendlichen. Sollte die Ständige Impfkommission für sie eine allgemeine Impfempfehlung aussprechen, seien niedrigschwellige Impfangebote wichtig, um die vierte Welle niedrig zu halten und Präsenzunterricht an Schulen zu gewährleisten. „Schulen und Familienzentren sind dafür geeignete und gute Orte.“ (jd/dpa)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp