x
x
x
Ab Montag streiken die Busunternehmen im Norden. Das müssen Sie dazu wissen.
  • Ab Montag streiken die Busunternehmen im Norden. Das müssen Sie dazu wissen.
  • Foto: dpa

5 Tage langer Warnstreik ab Montag: Wie viele Busse fahren wirklich nicht?

Pendler und Schüler müssen sich ab Montagmorgen in Schleswig-Holsteins Kreisen auf den Ausfall des Busses einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der privaten Busunternehmen zu einem fünftägigen Warnstreik bis einschließlich Freitag aufgerufen, lediglich die Stadtverkehre in Kiel, Lübeck, Flensburg und Neumünster sind davon nicht betroffen. Doch noch ist unklar, wie viele Busfahrer dem Streikaufruf folgen.

„Aus der Vergangenheit weiß ich, dass die Privaten alle weiterfahren“, sagte der Verhandlungsführer des Omnibus Verbandes Nord (OVN), Klaus Schmidt. Von einem landesweiten Streik könne deshalb keine Rede sein. „50 Prozent der Busfahrer oder mehr werden fahren.“ Einen hohen gewerkschaftlichen Organisationsgrad gebe es nur bei wenigen Unternehmen wie der Autokraft und einem Betrieb in Rendsburg. Schmidt geht davon aus, dass auch die meisten Schulbusse unterwegs sein werden. „Die Stimmung ist nur aufgeladen, wo Verdi aktiv ist.“ Sein Verband vertrete im Land etwa 65 Busunternehmen mit rund 1500 Busfahrern.

Busfahrer-Streik im Norden: Das fordert die Gewerkschaft

Die Gewerkschaft will mit dem Warnstreik den Druck auf die Arbeitgeber vor der nächsten Verhandlungsrunde für den Manteltarifvertrag des privaten Busgewerbes am 5. März erhöhen. „Ich würde damit rechnen, dass es auf dem Land kaum verlässlichen Busverkehr gibt“, sagte Verdi-Sprecher Frank Schischefsky. Er erwartet, dass es so viele Ausfälle wie beim letzten Streik gebe – damals sind nach seinen Angaben Fahrten auf etwa 80 Prozent der Linien ausgefallen. Schischefsky sagte: „Gleichzeitig besteht ein Angebot an die Arbeitgeberseite, den Streik sofort auszusetzen, wenn ein ernst gemeintes, verhandlungsfähiges Angebot bei uns eingeht.“

Verdi fordert neben der Einführung einer 35-Stunden-Woche die Begrenzung der Schichtlänge auf maximal zehn Stunden. Außerdem wird eine Mindestruhezeit von zwölf Stunden verlangt. Die Laufzeit der Vereinbarung soll zwölf Monate betragen. Derzeit arbeiten die Busfahrer 39 Stunden die Woche. Die geforderte Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich bedeute eine Kostensteigerung um 10 bis 12 Prozent, sagte OVN-Verhandlungsführer Schmidt.

Das könnte Sie auch interessieren: Hunderte Stellplätze: Hier entstehen zwei neue Fahrradgaragen – mit Absicherung

Erst Mitte Februar hatte es im Land Warnstreiks der Busfahrerinnen und -fahrer gegeben. Mehr als 2400 von ihnen waren am 16. Februar laut Gewerkschaft in Kiel auf die Straße gegangen. Die Beschäftigten der öffentlichen Busunternehmen streikten vom 14. bis 16. Februar. Nach gescheiterten Tarifverhandlungen ließen am 15. und 16. Februar auch Beschäftigte privater Busunternehmen die Arbeit ruhen. (dpa/mp)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp