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2000 Demonstrierende haben sich im Zeltlager nahe Brunsbüttel eingefunden, um gegen das dortige Erdgas-Terminal zu protestieren.
  • 2000 Demonstrierende haben sich im Zeltlager nahe Brunsbüttel eingefunden, um gegen das dortige Erdgas-Terminal zu protestieren.
  • Foto: picture alliance / dpa/Axel Heimken

Klima-Protest: 2000 Menschen demonstrieren in Brunsbüttel

In Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) sind rund 2000 Demonstrierende zu Protesten gegen das geplante Terminal für Flüssigerdgas (LNG) angereist. Am Freitag bereiten sie sich in einem Zeltlager für die am Samstag geplanten Aktionen vor. Mehrere Umwelt- und Klimaschutzverbände sind beteiligt.  

„Sauberes Gas ist eine dreckige Lüge“, sagt Joli Schröter, Sprecherin der Initiative „Ende Gelände“ zu dem geplanten Terminal. „Gas ist ein Brandbeschleuniger der Klimakrise, weil zusätzlich zum CO2 auch das noch schädlichere Methan freigesetzt wird. Wer jetzt noch ein Fracking-Gas-Terminal baut, hat seinen moralischen Kompass komplett verloren.“ Die Polizei hat mehrere Hundert Beamt:innen in der Stadt an der Elbmündung zusammengezogen. 

2000 Menschen demonstrieren gegen Erdgas-Terminal im Kreis Dithmarschen

Neben „Ende Gelände“ beteiligen sich auch die Deutsche Umwelthilfe und das örtliche „Klimabündnis gegen LNG“ an den Protesten. Constantin Zerger von der Deutschen Umwelthilfe kündigte an, alle rechtlichen Mittel zu nutzen, um das Projekt zu stoppen. Das Terminal werde abgelehnt: „Ein Fracking-Gas-Terminal in Brunsbüttel wäre eine massive klimapolitische Fehlentscheidung und würde unsere Klimaschutzziele in noch weitere Ferne rücken.“ 

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Geplant ist der Bau eines Schiffsanlegers mit zwei Plätzen und zwei Gastanks, der pro Jahr bis zu acht Milliarden Normkubikmeter Erdgas in das Netz einspeisen kann, so die Betreiberfirma German LNG Terminal. Ob auch klimafreundlicher Wasserstoff über die Anlage importiert werden könne, untersucht aktuell die Technische Universität Hamburg.  

Klimaschutz: Proteste gegen Erdgasgewinnung auch in Hamburg

Auch in Hamburg sind am Wochenende Proteste des Bündnisses „Antikoloniale Attacke“ geplant, welches sich gegen neo-koloniale Ausbeutung richtet. Geplant ist, Infrastruktur zu blockieren, die in Verbindung mit Erdgasgewinnung und neokolonialen Strukturen steht.

Gerade die Ausbeutung fossiler Rohstoffe komme nur dem globalen Norden zugute: „Wir müssen die Ursache unseres Reichtums erkennen: gestohlene Ressourcen von indigenen Menschen aus der ganzen Welt und Umweltzerstörung”, so Rokaya Hamid von „Antikoloniale Attacke“.

Indigene Geschädigte des Frackings: „Alles ist vergiftet“

Wie verheerend die Zerstörungen von Fracking sind, machten am Donnerstag auch Betroffene aus Texas auf einer Pressekonferenz von „Ende Gelände“ und „Antokoloniale Attacke“ klar: „Die Kinder können draußen nicht mehr spielen. Kinder bekommen Leukämie. Alles ist vergiftet“, so Elida Castillo aus Texas. Dass sie nach Europa reisen müsse um Gehör zu finden, breche ihr das Herz – „aber die Konzerne, die unsere Nachbarschaften fracken, sind europäisch.“

Auch Dr. Christopher Basaldú, ein Angehöriger des indigenen Volkes der Esto’k Gna aus Texas, berichtete über die Missstände: „Kein Konzern hat jemals mit unserem Stamm über das LNG-Terminal gesprochen, dass sie auf unserem Territorium bauen. Die Pipelines, die Fracking-Anlagen, die Exportterminals, sie zerstören das Wasser und die Natur: alles für den europäischen Konsum.“ (mp/dpa/to)

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