Pro-russische Demo: Hunderte bei Konvoi der Schande im Norden
„Gegen Volksverhetzung, Mobbing, und Diskriminierung der russischen Bevölkerung“ – so lautete das Motto, unter dem sich am Sonntag in Hannover mehrere hundert Menschen zu einem pro-russischen Autokorso versammelten. Auch in Osnabrück gab es pro-russische Stimmen auf einer Kundgebung – und mehrere Gegendemonstrationen.
Nach Polizeiangaben hatten sich über 600 Menschen mit rund 350 Autos mit Russlandfahnen und deutschen Flaggen getroffen, um sich dem pro-russischen Autokorso durch die Stadt anzuschließen. Die Veranstaltung wurde von einer Privatperson angemeldet.
600 Menschen bei pro-russischem Autokorso in Hannover
Derzeit verzögere sich die Abfahrt des Autokorsos, weil die Motorhauben durch aufspannbare Flaggen nicht verdeckt sein dürften, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Das sei eine der Auflagen.
Gleichzeitig versammelten sich in der Innenstadt rund 850 Gegendemonstranten. Außerdem trafen sich rund 50 Mitglieder des Vespa-Clubs Hannover mit Motorrollern zu einer Solidaritätsfahrt für die von Russland überfallene Ukraine.
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Zwischenfälle habe es nicht gegeben, sagte der Polizeisprecher. Zu der Gegendemonstration hatte der Verein Freundeskreis Hannover aufgerufen. „Hannover zeigt Haltung für eine sofortige Beendigung des Krieges“, sagte der Organisator der Gegendemonstration, Matthias Görn.
Polizei beschlagnahmt mehrere pro-russische Schilder bei Demonstration in Osnabrück
Auch in Osnabrück gab es gegen 13 Uhr eine Veranstaltung im Schlossgarten, die als Demonstration gegen Rassismus und Nationalismus angemeldet worden war. Dabei hat die Polizei mehrere pro-russische Schilder beanstandet. Die Teilnahme mit solchen Schildern sei untersagt worden, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag.
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Zudem habe man die Personalien der jeweiligen Teilnehmer aufgenommen. Etwa 220 Menschen hatten sich der Polizei zufolge gegen 13 Uhr am Osnabrücker Schlossgarten versammelt und nach einigen Redebeiträgen gegen 14 Uhr in Bewegung gesetzt. Genaue Angaben zur Zahl der beanstandeten Schilder machte die Polizei zunächst nicht. (dpa/mp)