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  • Flaschen mit Desinfektionsmittel: Niedersachsens Restbestand ist noch riesig. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/Sina Schuldt

Zu viel während Corona bestellt: Wohin mit dem Desinfektionsmittel?

Masken, Handschuhe, Desinfektionsmittel: Während der Corona-Pandemie wurden medizinische Güter gleich haufenweise benötigt. Nach zeitweisen Engpässen wurde so viel bestellt, wie es nur geht. Doch jetzt sitzt das Land Niedersachsen auf einem Berg Desinfektionsmittel, das nach und nach seine Haltbarkeit verliert. Wohin also mit diesen Überbleibseln der Pandemie?

Das Land Niedersachsen hat während der Corona-Pandemie deutlich zu viel Desinfektionsmittel bestellt und sucht nun per Ausschreibung einen Dienstleister, der das zum Teil bereits abgelaufene Material entsorgt. „Es konnte keine bedarfsgerechte Beschaffung vorgenommen werden, da im Vorhinein nicht abzusehen war, wie sich die Pandemie entwickelt“, begründete eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums die Überschüsse auf Anfrage der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ).

Ein Teil des Desinfektionsmittels ist bereits abgelaufen

Die Frage, um welche Mengen es sich handelt und wie teuer die Überbestellung für das Land werden könnte, ließ das Ministerium unbeantwortet. Zu konkreten Vertragsinhalten könne keine Auskunft erteilt werden. Aus den Ausschreibungsunterlagen geht indes hervor, dass es sich insgesamt um 416.000 Liter mit unterschiedlichem Ablaufdatum handelt.

Einige Desinfektionsmittel sind nach Angaben der Landesregierung in den Jahren 2020 bis 2022 abgelaufen. Weitere Bestände liefen überdies Mitte dieses Jahres und Ende 2024 ab.

Innenministerium plant Abgabe an Hilfsorganisationen

Unterdessen prüft das Land eigenen Angaben zufolge alternativ zur Entsorgung auch andere Verwendungsmöglichkeiten. So sei das Desinfektionsmittel über den Europäischen Zivilschutzmechanismus angeboten worden. „Dieses Angebot wurde von Kuba angenommen, und somit wird ein Teil der Desinfektionsmittel als Hilfslieferung dorthin verschifft“, heißt es aus dem Gesundheitsministerium.

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Darüber hinaus seien über das niedersächsische Innenministerium auch Hilfsorganisationen kontaktiert worden, „um Bedarfe für das noch haltbare pandemische Material abzufragen“ und es dann kostenfrei abzugeben. (mp/dpa)

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