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Das Landgericht in Göttingen (Symbolbild).
  • Das Landgericht in Göttingen (Symbolbild).
  • Foto: dpa

Weil sie Fehler machten: Uni-Professor schlug Doktorandinnen

Im Revisionsprozess gegen einen Uni-Professor wegen Nötigung hat der Angeklagte Schläge auf das Gesäß einer ehemaligen Doktorandin eingeräumt. Er schäme sich für seine Taten zutiefst, hieß es in einer von seiner Verteidigerin vorgelesenen Erklärung zum Prozessauftakt am Mittwoch vor dem Landgericht Göttingen.

Der 59 Jahre alte Angeklagte sagte, er habe die Schläge aber eher als „Patscher“ wahrgenommen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Professor unter anderem vor, drei Frauen geschlagen zu haben, um diese wegen vermeintlicher Fehler zu bestrafen.

Schläge auf Gesäß: Angeklagter bestreitet sexuelle Absicht

Das Landgericht Göttingen hatte den Mann im März 2022 zu elf Monaten auf Bewährung verurteilt. Es befand den Forstwissenschaftler unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung im Amt, Freiheitsberaubung und Nötigung an drei Frauen für schuldig.

Bei den Frauen handelte es sich um eine technische Mitarbeiterin sowie zwei Doktorandinnen, wobei eine der beiden laut Anklage besonders häufig von dem Angeklagten geschlagen worden sein soll. Die Staatsanwaltschaft sowie die Nebenklage hatten daraufhin Revision eingelegt, mit dem Ziel einer höheren Bestrafung. Der Bundesgerichtshof hob das Urteil im März 2023 teilweise auf.

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In der Erklärung gab die Verteidigerin zudem an, dass ihr Mandant sexuelle Absichten bei seinen Taten bestreite. Er habe Sorge gehabt, dass die Promotionsarbeit der besonders betroffenen Doktorandin nicht wissenschaftlichen Ansprüchen genügen würde oder sie die Arbeit nicht beende. Er habe sie durch die Strafen zu besseren Leistungen motivieren wollen. (dpa/mp)

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