Bomben Sprengemeister

Das Team des Kampfmittelbeseitigungsdienstes posiert mit zwei der entschärften Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg. Foto: picture alliance/dpa/Stadt Osnabrück

Vier Blindgänger im Norden – Sprengmeister stinksauer auf Störer

Mehr als 14.000 Menschen durften in Osnabrück fast den kompletten Sonntag nicht in ihren Wohnungen verbringen. Der Grund: Damit vier Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft werden konnten, gab es einen Evakuierungsradius von einem Kilometer. Die Arbeit der Kampfmittelexperten verzögerte sich um mehr als drei Stunden, weil es immer wieder Störer gab. 

Ein Sprengmeister sagte laut Mitteilung: „Wir hätten deutlich früher fertig sein können, wenn unsere Arbeit nicht so oft unterbrochen worden wäre.“ Dies sei extrem ärgerlich gewesen – und habe die Arbeit an den Blindgängern deutlich gefährlicher gemacht.

Oberbürgermeisterin Katharina Pötter (CDU) sagte, sie danke den Bürgerinnen und Bürgern, die die Evakuierung geduldig mitgetragen haben. Aber für diejenigen, die sich widersetzt und damit den gesamten Einsatz unnötig verzögert haben, habe sie absolut kein Verständnis. „Wir werden die Möglichkeiten, Bußgelder zu verhängen, konsequent ausschöpfen.“

Mann weigert sich, Sperrgebiet zu verlassen

Die Sprengmeister des Kampfmittelbeseitigungsdienstes untersuchten vier Verdachtspunkte. Alle stellten sich als Blindgänger heraus. Die drei Fliegerbomben und eine Granate wurden nacheinander entschärft.

Zwei der entschärften Granaten. dpa
Granaten Osnabrück
Zwei der entschärften Granaten.

Mitarbeiter der Stadt und Einsatzkräfte der Polizei kontrollierten in den betroffenen Stadtteilen Fledder, Schinkel, Gartlage und Schölerberg Häuser und Wohnungen. Es habe immer wieder Meldungen gegeben, dass noch Menschen im Evakuierungsgebiet waren. 

Ein junger Mann wollte nach Angaben der Polizei das Sperrgebiet nicht verlassen – und erklärte das sogar öffentlich im Internet. Polizisten brachten ihn dann aus dem Evakuierungsgebiet. Am frühen Nachmittag meldete sich ein anderer Mann aus einer Wohnung im Sperrgebiet bei der Stadtverwaltung. Er gab an, dass er verschlafen hatte. „Wir geleiten den Langschläfer nun aus dem Evakuierungsgebiet, die Arbeiten ruhen so lange“, teilte die Polizei mit. Ein Ordnungswidrigkeitenverfahren wurde eingeleitet, dem Mann droht nun ein Bußgeld in Höhe von 300 Euro.

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Die vier Verdachtspunkte für Blindgänger waren bei Bauarbeiten gefunden worden – auf dem Gelände des früheren Güterbahnhofs der Stadt soll ein neues Stadtviertel entstehen. In den vergangenen Monaten hatte es dort immer wieder Funde gegeben. Inzwischen war es die siebte Evakuierung, wie die Stadt mitteilte. Und die nächste folgt womöglich am 8. Februar – falls bis dann weitere Verdachtspunkte festgestellt werden. (dpa)

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