Verbotene Schottergärten: Landkreis im Norden greift durch
Beete mit Steinen und Beton-Elemente anstelle von Grün und blühender Blumen findet man in vielen Baugebieten. Die Steinwüsten sind aber nicht zulässig. Im Emsland wird der Landkreis jetzt aktiv.
Nach einem anonymen Beschwerdebrief will der Landkreis Emsland 100 angebliche Schottergärten kontrollieren. „Die Überprüfung der Schottergärten soll noch in diesem Monat starten“, sagte Landkreissprecherin Anja Rohde der dpa. Über den Start der Kontrollen hatte zuerst der NDR berichtet.
Nach dem niedersächsischen Baurecht müssen nicht überbaute Flächen auf Grundstücken begrünt werden, wenn keine andere zulässige Nutzung dem entgegensteht. Das niedersächsische Oberverwaltungsgericht in Lüneburg urteilte Anfang 2023, dass Schottergärten keine Grünflächen sind, und Kommunen deshalb ihren Rückbau anordnen können.
„Schottergärten schaden der Natur (…) und dem Klima“
Über das anonyme Schreiben hatte im September zuerst die „Neue Osnabrücker Zeitung“ berichtet. Die 100 Schottergärten, die von dem Absender für einen Rückbau benannt wurden, liegen alle in der Samtgemeinde Spelle. Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) schrieb als Reaktion auf die angekündigten Kontrollen im Emsland auf der Plattform X: „Schotter- oder Betongärten schaden der Natur, dem Wasserhaushalt und dem Klima.“
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Nach Angaben des Naturschutzbundes (Nabu) müssten Schottergärten eigentlich als Schotterwüsten bezeichnet werden. Der Name habe sich für Bereiche eingebürgert, die großflächig mit Kies, Schotter und Felsen bedeckt seien. Pflanzen gebe es hier keine oder nur vereinzelt, etwa als einzelnes Gehölz, Gras oder als Kübelpflanze. (dpa/mp)