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Über eine Drehleiter betraten Feuerwehr- und Polizeikräfte die Wohnung des Mannes in Buxtehude.
  • Über eine Drehleiter betraten Feuerwehr- und Polizeikräfte die Wohnung des Mannes in Buxtehude.
  • Foto: Wunder

Sorge vor Sprengfallen: Hier untersucht die Polizei die Geiselnehmer-Wohnung

Sozialer Wohnungsbau, heruntergekommene Mietskasernen. In einer solchen Gegend in Buxtehude wohnt der Geiselnehmer, der am Hamburger Flughafen seine vierjährige Tochter gefangen hält. Weil die Verhandlungen mit ihm zunächst stagnierten, hoffte die Polizei darauf, Spuren in der Wohnung zu finden, die sich im dritten Stock eines Hochhauses befindet. Doch die Beamten waren äußerst vorsichtig – denn es gab die Sorge, dass Sprengfallen im Inneren des Apartments verbaut sein könnten.

Schon die ganze Nacht über bewachten Polizisten das Wohnhaus des 35-jährigen Salman E. Eigentlich war vorgesehen, dass die Polizei das Apartment erst betritt, nachdem sich der Mann am Hamburger Airport ergeben hat. Als aber dort die Verhandlungen stagnierten, änderten die Beamten ihren Plan und riefen die Feuerwehr zu Hilfe.

Mit Drehleiter zum Balkon gefahren

Am Sonntagmittag, rund 17 Stunden nachdem E. mit einem Audi aufs Rollfeld des Airports fuhr, in die Luft schoss, Brände legte und sich mit seiner Tochter verschanzte, fuhren Männer der Feuerwehr Buxtehude eine Drehleiter aus. Mit im Korb: ein Polizeibeamter.

Von außen prüfte der Polizist, ob sich in der Wohnung Sprengfallen befinden könnten. Es habe Hinweise darauf gegeben, wie ein Polizeisprecher der MOPO bestätigte. Als sicher war, dass es keine Gefahr gibt, verschaffte sich der Beamte über den Balkon Zutritt.

Hinter dieser Tür befindet sich die Wohnung des Tatverdächtigen. Wunder
Hinter dieser Tür befindet sich die Wohnung des Tatverdächtigen.
Hinter dieser Tür befindet sich die Wohnung des Tatverdächtigen.

Daraufhin betraten Kripo-Ermittler ebenfalls die Wohnung – und zwar durch die Tür. Die Auswertung der Beweismittel, die bei der Durchsuchung sichergestellt wurden, dauere an, so der Sprecher weiter.

Salman E. soll bei einer Hamburger Mietwagenfirma beschäftigt gewesen sein und seit ungefähr einem halben Jahr in dem Haus in Buxtehude wohnen. Davor hat er angeblich als Postbote gejobbt. Das Auto, mit dem er auf den Flughafen fuhr, ist ein Leihwagen.

So beschreiben Nachbarn den Mann

Nachbarn beschreiben E. als „total normal“, „freundlich“ und eher unauffällig. Einer sagt: „Ich hätte nicht gedacht, dass der mal wahnsinnig werden könnte.“

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Nach MOPO-Informationen hatte E. in der Vergangenheit allerdings schon häufiger Streit mit seiner Ehefrau, aus deren Obhut er die gemeinsame Tochter entführt haben soll. Die Polizei musste schon diverse Male schlichten. Dazu, ob Salman E. anderweitig strafrechtlich in Erscheinung getreten ist, wollte sich die Staatsanwaltschaft „angesichts der aktuellen Lage“ nicht näher äußern.

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