Pflegekraft sitzt entkräftet auf dem Boden
  • Der Krankenstand unter Pflegekräften ist extrem hoch (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance / epd-bild

Rücken und Psyche: Krankenstand von Pflegekräften extrem hoch

Psychische Erkrankungen und Rückenleiden: Diese Diagnosen wurden am häufigsten gestellt, wenn Pflegekräfte in Niedersachsen krankgeschrieben wurden. Der Krankenstand liegt weit höher als in anderen Berufen, sagt eine Auswertung der Techniker Krankenkasse.

Pflegekräfte in Niedersachsen sind einer Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK) zufolge so oft krankgeschrieben wie nie. Im Schnitt fielen bei der TK versicherte Pflegekräfte im vergangenen Jahr 31 Tage aus, wie die Krankenkasse mitteilte. Das war demnach durchschnittlich ein Tag mehr als 2022 und rund sieben Tage mehr als 2021. Häufigste Gründe für die Krankschreibungen seien Rückenprobleme und psychische Erkrankungen.

Fehlzeiten länger als in anderen Berufen

„Hier muss unbedingt gegengesteuert werden“, sagte die kommissarische Leiterin der niedersächsischen TK-Landesvertretung, Sabrina Jacob. „Viele Pflegekräfte stellen die eigene Gesundheit hinten an und kümmern sich so lange aufopferungsvoll um die pflegebedürftigen Menschen, bis eine Krankschreibung unvermeidbar ist.“ Beschäftigte in der Alten- und Krankenpflege sind deutlich länger krank als andere Berufstätige. Nach Angaben der TK beliefen sich die Fehlzeiten über alle Beschäftigungsgruppen auf 21 Tage im vergangenen Jahr. 

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In Bremen hingegen sind die Zahlen leicht rückläufig: Im kleinsten Bundesland fehlten Pflegekräfte im vergangenen Jahr durchschnittlich 29,7 Tage; das waren etwas weniger Tage als 2022 (30,2), aber auch deutlich mehr als 2021 (22,1). Die TK versichert nach eigenen Angaben rund 457.000 Erwerbstätige in Niedersachsen. In Bremen sind es etwa 34.500. (dpa)

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