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  • In Niedersachsen wird jetzt ohne Warteliste geimpft (Symbolbild).
  • Foto: (c) dpa

„Richtiger Schub“: Hier wird jetzt ohne Warteliste geimpft

Dank großer Impfstofflieferungen können sich alle Niedersachsen ab kommender Woche ohne Warteliste impfen lassen. Vor dem Ferienstart gibt es an den Wochenenden in den Zentren Impfaktionen für Kurzentschlossene.

In Niedersachsen ist eine Corona-Schutzimpfung voraussichtlich ab der kommenden Woche ohne Warteliste möglich, da die Impfzentren deutlich mehr Impfstoff als erwartet erhalten. „Im Juli können wir versprechen, dass jeder, der sich um einen Impftermin bemüht, diesen für die Erstimpfung im Juli auch erhält“, sagte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) am Dienstag. Die Warteliste mit derzeit noch 155.000 Impfwilligen werde bis zur kommenden Woche abgebaut. Wer künftig einen Termin abmache, könne rund eine Woche später seine Impfung bekommen. Im Juli erhielten die Impfzentren wöchentlich über 300.000 Impfdosen.

Corona-Krise: Niedersachsen impft jetzt ohne Warteliste

„Das wird der Impfkampagne in Niedersachsen vor den Sommerferien noch einmal einen richtigen Schub geben“, sagte Behrens. Insgesamt haben bereits 55,2 Prozent der Niedersachsen die Erstimpfung erhalten, 34,8 Prozent sind schon vollständig geimpft. Man wechsele nun aus der Phase des Impfstoffmangels in die Phase, in der für eine Impfung geworben werde, so Behrens. Eine entsprechende Kampagne des Landes starte im Juli. Mit Blick auf die Sommerferien und die Ausbreitung der Delta-Variante laute das Motto zudem: „Erst impfen, dann die Ferien genießen.“ An den drei Juli-Wochenenden vor Ferienstart organisieren die Zentren Impfaktionen für Kurzentschlossene.

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Dabei warnte die Gesundheitsministerin vor Leichtsinn und vor Reisen in Virusvariantengebiete: „Wir raten ganz ausdrücklich von allen nicht zwingend erforderlichen Reisen in diese Gebiete ab. Jede Reise dorthin birgt das Risiko eines Eintrags der Delta-Variante nach Niedersachsen und gefährdet damit die Erfolge im Kampf gegen die Pandemie in den vergangenen Wochen.“

Im September: 50 Impfzentren im Norden sollen geschlossen werden

Die Delta-Variante breite sich nach Informationen des Robert Koch-Instituts in Deutschland immer stärker aus, sagte Behrens. Bundesweit werde die Variante demnach bereits in 35 Prozent der Proben nachgewiesen, demnächst rechne man damit, dass es sich bei über 50 Prozent der Fälle um die Delta-Variante handele. In Niedersachsen sei die Verbreitung aber noch nicht so stark ausgeprägt, sagte Behrens.

Die 50 Impfzentren in Niedersachsen sollen dann Ende September geschlossen werden. „Auch nach dem 30. September wollen wir eine im Rahmen der öffentlichen Gesundheitsvorsorge organisierte Impfstruktur aufrechterhalten. Dies soll dann vor allem in Form von mobilen Teams sichergestellt werden, die dezentral impfen können“, sagte Behrens. Diese Teams würden nun mit den Kommunen und den Gesundheitsämtern aufgebaut. Der Bund habe für die Arbeit der Teams Impfstofflieferungen und Unterstützung zugesichert.

Niedersachsen: Zweite Astra-Impfung schon nach neun Wochen

Mit den mobilen Teams könnten auch über den September hinaus niedrigschwellige, dezentrale Impfaktionen in benachteiligten Quartieren angeboten oder notwendige Drittimpfungen beispielsweise in Alten-und Pflegeheimen durchgeführt werden. „In einigen Regionen ist die Warteliste mittlerweile sogar schon vollständig abgearbeitet, so dass die Landkreise und kreisfreien Städte vor Ort niedrigschwellige Sonderimpfaktionen anbieten können.“

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Unterdessen verkürzt das Land den Zeitraum zwischen Erst- und Zweitimpfung mit dem Präparat von AstraZeneca ab dem 1. Juli auf neun statt bisher zwölf Wochen. Es habe sich herausgestellt, dass die Schutzwirkung der Impfung mit AstraZeneca in den ersten neun Wochen schnell ansteigt und danach nur noch langsam und geringfügig zunimmt, sagte Behrens. Zudem könne durch das Verkürzen sichergestellt werden, dass alle Zweitimpfungen vor dem geplanten Rückbau der Impfzentren zum 30. September durchgeführt werden können. Die Einrichtung der Impfzentren soll dann eingelagert werden, damit diese in einer Notlage wieder aktiviert werden können. (dpa/mp)

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