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Müllberg
  • Niedersachsen und Bremen haben ein Müllproblem. (Symbolbild)
  • Foto: imago/Panthermedia

Immer mehr große Städte im Norden „versinken“ im Müll

Mülleimer quellen über und an Straßenrändern türmt sich der Sperrmüll: In größeren Städten in Niedersachsen und Bremen haben die Abfallmengen im öffentlichen Raum zuletzt zugenommen. Die Servicebetriebe der Städte machen in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur teilweise die Corona-Pandemie dafür verantwortlich. In kleineren Städten scheint das Müllaufkommen kein Problem zu sein.

Neben überquellenden Mülleimern stellen die Entsorgungsunternehmen in größeren Städte auch vermehrt Müllablagerungen an Straßenrändern und in Wäldern fest.

Immer mehr Müll in größeren Städten in Niedersachsen

„Wilder Müll in der Landschaft nimmt zu“, sagte etwa eine Sprecherin des Zweckverbandes Abfallwirtschaft in der Region Hannover (aha). So sei in der Stadt Hannover die Zahl der abgeräumten Müllstellen von 16.577 und 912 Tonnen im Jahr 2019 auf 26.727 und 1309 Tonnen im Jahr 2021 gestiegen. Im Umland der Landeshauptstadt sei die Lage ähnlich. Die aha geht davon aus, dass unter anderem Menschen wegen der Corona-Pandemie mehr Zeit im Freien verbringen und so für das gestiegene Müllaufkommen sorgen. „Wilde Müllablagerungen sind jedoch kein Kavaliersdelikt“ betonte die aha-Sprecherin. Es handele sich dabei um eine Ordnungswidrigkeit.

Corona trägt Mitschuld an größerem Müllaufkommen in Städten

Andere große Städte berichten von ähnlichen Problemen. In der Stadt Bremen sei beispielsweise die von den Stadtreinigern (DBS) beseitigte Abfallmenge von 1561 Tonnen im Jahr 2019 auf 2123 Tonnen im Jahr 2020 gestiegen. Einen Großteil des Mülls machen laut DBS To-go-Verpackungen aus, „die insbesondere durch die Corona-Pandemie enorm zugenommen haben“. Wilde Müllablagerungen hätten sich seit dem Jahr 2014 verdreifacht. Das habe zu jährlichen Kosten von einer Million Euro geführt.


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Auch der Osnabrücker Servicebetrieb berichtet von einer Müllzunahme – kann aber keine Zahlen nennen. In Lüneburg hat die Stadtreinigung im vergangenen Jahr 207 Tonnen Müll eingesammelt. „Das ist ein trauriger Rekord“, sagte der Geschäftsführer der Stadtreinigung, Lars Strehse. In den vergangenen zehn Jahren sei das Müllaufkommen um über fünfzig Prozent gestiegen. Deshalb habe die Stadtreinigung ihren Einsatz im Innenstadtbereich ausgeweitet. Die Abfallwirtschaft in Hannover setzt unter anderem auf eine 2019 eingeführte App, mit der Bürger illegale Müllablagerungen melden können. Zudem wurde laut aha das Personal aufgestockt.

Braunschweig: Nicht ganz Niedersachsen ist von Müllproblem betroffen

Nicht jede Stadt in Niedersachsen, hat mit wilden Müllablagerungen und einem gestiegenen Abfallaufkommen zu kämpfen. In Braunschweig etwa kann das zuständige Entsorgungsunternehmen Alba keine nennenswerte Zunahme des Mülls erkennen. Zwar sei die gesammelte Abfallmenge aus öffentlichen Mülleimern in den vergangenen Jahren leicht gestiegen. Das liegt laut einer Alba-Sprecherin aber daran, dass die Menge der Mülleimer erhöht wurde. Im Jahr 2021 lag die Müllmenge bei rund 387 Tonnen. Beim wilden Müll sei keine Zunahme zu erkennen.

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In Göttingen werden jährlich rund 280 Tonnen Müll im öffentlichen Raum eingesammelt. Das Niveau ist laut den Göttinger Entsorgungsbetrieben in etwa gleichbleibend (GEB). Das Müllaufkommen verändere sich mit der Jahreszeit. Der meiste Abfall entstehe im Sommer. Oft handelt es sich dabei um große Verpackungen – etwa Pizzakartons, die nicht zusammengefaltet werden und so die Mülleimer verstopfen, wie eine GEB-Sprecherin mitteilte. (mp/dpa)

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