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Klausuren schreiben
  • (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa | Federico Gambarini

Punktabzug bei gegenderten Klausuren? Nord-Bundesland mit klarer Antwort

Punktabzug, wenn Schülerinnen und Schüler in Klausuren gendern? Das soll es laut dem niedersächsischen Kultusministerium nicht geben. Die AfD sieht dadurch die „deutsche Kultursprache“ in Gefahr.

Schülerinnen und Schülern sollen nach Ansicht der niedersächsischen Landesregierung keine Nachteile entstehen, wenn sie in ihren Prüfungen gegenderte Begriffe verwenden. Das geht aus einer Antwort des Kultusministeriums auf eine Anfrage der AfD im Landtag hervor. Darin heißt es, die Regierung unterstütze es, „eine geschlechtersensible Sprache in Wort und Schrift im Unterricht sowie in außerunterrichtlichen Kontexten zu beachten“.

Niedersachsen: Kein Punktabzug, wenn gegendert wird

Das Gendern solle nicht als Verstoß gegen die Sprachrichtigkeit sanktioniert werden, heißt es weiter. Es könne von den Prüferinnen und Prüfern allerdings auch nicht angeordnet werden.

Zur Begründung führt das Ministerium an, dass zum Beispiel in Abiturklausuren längst auch Texte bearbeitet werden, in denen gegendert wird. Es sei daher nicht vermittelbar, wenn diese Schreibweise in den Texten der Prüflinge dann als Fehler gewertet würde. Gleichwohl dürften Schülerinnen und Schüler nicht dazu aufgefordert werden, obligatorisch auf Sonderzeichen im Wortinnern zurückzugreifen, um geschlechtersensibel zu schreiben.

Landesregierung weist Begriff „Gendersprache“ zurück

Die Landesregierung wies zudem den von der AfD verwendeten Begriff der „Gendersprache“ zurück. Dabei handele es sich um eine negativ konnotierte Wortschöpfung, die nahelege, dass staatliche Einrichtungen eine andere als die deutsche Sprache einführten. Das Ministerium schreibt stattdessen von „Neographien“, also Abweichungen von einer vorherrschenden Schreibart.

Der AfD-Bildungspolitiker Harm Rykena, der die Anfrage gestellt hatte, kritisierte die Position der Regierung. «Die deutsche Rechtschreibung wird beliebig. Unserer historisch gewachsenen deutschen Kultursprache wird durch diese verquere Praxis des Kultusministeriums ein Bärendienst erwiesen – Schluss damit“, sagte er.

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Positiv sei allerdings die Klarstellung des Ministeriums, dass geschlechtersensible Sprache nicht angeordnet werden dürfe, so Rykena weiter. „Schüler, denen übergriffige Lehrer das Gendern aufzwingen wollen, werden sich darauf jetzt berufen können“, sagte der AfD-Landtagsabgeordnete. (dpa/mp)

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