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Hochspannungsleitung in Niedersachsen (Symbolbild).
  • Hochspannungsleitung in Niedersachsen (Symbolbild).
  • Foto: dpa

Neuer Highway für Öko-Strom im Norden fertig

Windenergie wird zu großen Teilen in Norddeutschland produziert. Damit auch der Süden der Republik den Strom nutzen kann, braucht es Stromleitungen. Eine wichtige Leitung zwischen Niedersachsen und Hessen hat nun eine wichtige Hürde genommen.

Die erste Hälfte der neuen Stromtrasse in Südniedersachsen wird am Donnerstag offiziell in Betrieb genommen. Künftig fließt auf der 105 Kilometer langen Strecke zwischen Wahle bei Braunschweig und Hardegsen bei Göttingen Strom unter Höchstspannung. Das trage maßgeblich zur Versorgungssicherheit der Region bei, teilte der Netzbetreiber Tennet mit. Neben Südniedersachsen soll auch Nordhessen von der Verbindung profitieren.

Nach vollständiger Fertigstellung soll die größtenteils oberirdisch verlaufende 380-Kilovolt-Leitung bis nach Mecklar in der Nähe von Bad Hersfeld (Hessen) reichen. Sie soll auf 230 Kilometern Länge Windstrom von Nord- nach Süddeutschland transportieren. Bisher wurden 237 Strommasten in Niedersachsen aufgebaut.

Stromtrasse in Südniedersachsen fertiggestellt

Netzbetreiber Tennet plant das Bauprojekt bereits seit mehreren Jahren. Anfang 2020 wurden die letzten Genehmigungen erteilt. Die Arbeiten sollen bis Ende 2024 abgeschlossen sein. Es zählt laut Tennet zu den wichtigsten Projekten des Unternehmens.

Die Trasse ist den Angaben zufolge eines von vier Pilotprojekten, bei denen Wechselstromkabel unter der Erde verlegt werden. Für den Bau der wenigen unterirdischen Abschnitte setzt Tennet ein neues System ein: Testweise werden Rohre mit einer Art Pflug im Boden verlegt, durch die später die Stromkabel gezogen werden. Bisher werden Erdkabel vorrangig in sogenannter offener Grabenbauweise verlegt, bei der ein breiter Graben ausgehoben wird.

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Das Bauprojekt hat auch eine archäologische Bedeutung. An einigen Stellen führt die Trasse durch dort vermutete ehemalige Steinzeitsiedlungen. Allein in Landkreis und Stadt Göttingen gebe es sieben mögliche Orte, hieß es. Bei archäologischen Grabungen in diesem Zusammenhang fanden Forscher im Mai in der Nähe von Göttingen Überreste einer Siedlung aus der Jungsteinzeit.

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