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Die Ausweitung des Wohngelds soll die Menschen von den gestiegenen Lebenshaltungskosten entlasten.
  • Die Ausweitung des Wohngelds soll die Menschen von den gestiegenen Lebenshaltungskosten entlasten.
  • Foto: Imago

Monatelange Wartezeiten: Ansturm auf Wohngeld im Norden

Mit einer deutlichen Ausweitung des Wohngelds will der Bund die Menschen von den gestiegenen Lebenshaltungskosten entlasten. Für die Kommunen bedeutet das aber deutlich mehr Arbeit. Das Ergebnis: Wer auf das Geld dringend wartet, muss sich oft in Geduld üben.

Die Reform des Wohngelds hat in Niedersachsens Kommunen zu einer deutlich höheren Nachfrage nach dem staatlichen Zuschuss geführt. Vielerorts stieg die Zahl der Anträge im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat um das Zwei- bis Dreifache, teils sogar noch stärker. Quasi flächendeckend wurde die Zahl der Mitarbeiter, die die Anträge bearbeiten, daher aufgestockt. Dennoch sind Wartezeiten von mehreren Wochen oder Monaten keine Seltenheit. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur, an der sich 29 Landkreise und kreisfreie Städte beteiligt haben.

Im Landkreis Ammerland zum Beispiel ist die Zahl der Januar-Anträge im Vorjahresvergleich von 29 auf 160 gestiegen. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit liegt dort derzeit bei 14 Wochen – das ist etwa doppelt so lange wie vor einem Jahr. Zwei zusätzliche Vollzeitstellen seien eingeplant, die Stellen seien aber noch nicht besetzt worden. Ähnlich sind die Rückmeldungen landauf, landab. Auch im Landkreis Göttingen stieg die Zahl der Anträge stark an (von 224 auf 637 – ohne die Stadt Göttingen), im Landkreis Friesland von 66 auf 309.

Wohngeld-Anträge: Wartezeiten von mehreren Wochen bis Monaten

Zu den Wartezeiten geben einige Kommunen an, dass sie die Anträge immer noch binnen weniger Werktage abarbeiten können. Häufiger ist allerdings zu hören, dass mehrere Wochen bis Monate eingeplant werden sollten. „Derzeit ist mit einer Bearbeitungszeit von rund sechs Monaten zu rechnen“, heißt es etwa aus Wilhelmshaven. Vier Monate veranschlagt die Stadt Osnabrück derzeit.

Mehr Personal für die Bearbeitung der Anträge gibt es quasi überall, Tendenz weiter steigend. Ein Beispiel: Die Stadt Oldenburg hat die Zahl der für das Wohngeld zuständigen Mitarbeiter von 9 auf 18 verdoppelt. Und in Osnabrück sind 2,5 Stellen allein für eine Wohngeld-Hotline zuständig, denn viele Bürger haben Fragen. Doch viele Stellen bei den Kommunen sind noch offen, geeignetes Personal ist, wie so oft, gefragt. So berichtet der Landkreis Cuxhaven von einer personellen Aufstockung, „allerdings aufgrund des (…) Fachkräftemangels nicht wie geplant und nicht im Verhältnis zu den gestiegenen Antragszahlen“.

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Während die Entwicklung hin zu mehr Wohngeldanträgen unstrittig ist, macht der Landkreis Peine zumindest hinter das im Januar registrierte Ausmaß ein Fragezeichen. So sei nicht sicher, dass sich tatsächlich bei allen Anträgen auch ein Wohngeldanspruch ergibt. (dpa)

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