Arla und das deutsche Molkereiunternehmen DMK Group streben eine Fusion an.

Arla und das deutsche Molkereiunternehmen DMK Group streben eine Fusion an. Foto: picture alliance/dpa/Steffen Trumpf

Molkereiriesen segnen Großfusion ab

Sie planen nicht weniger als die größte Molkereigenossenschaft Europas. Milchbauern von Arla und DMK stimmten dem Zusammenschluss jetzt zu. Eine Hürde muss der Plan aber noch nehmen.

Auf dem Weg zur größten Molkereigenossenschaft Europas haben Arla und der Milram-Hersteller DMK die erste Hürde genommen. Milchbauern beider Genossenschaft stimmten auf getrennten Versammlungen einer möglichen Fusion mit klarer Mehrheit zu, wie beide Unternehmen nach den Abstimmungen mitteilten. Bei DMK trafen sich mehr als 200 Milchbauern in Hannover, um über die Pläne abzustimmen.

Die deutsche Molkereigenossenschaft DMK Group und dänisch-schwedischen Branchenriesen Arla Foods hatten im April angekündigt, eine Fusion anzustreben. Dabei würde die größte Molkereigenossenschaft Europas entstehen. Das fusionierte Unternehmen soll dann den Namen Arla tragen.

EU muss noch zustimmen

Bevor der Zusammenschluss vollzogen werden kann, muss nun noch die EU-Wettbewerbsbehörde zustimmen. Das könnte laut DMK noch bis Ende März nächsten Jahres dauern. Bisher dahin würden beide Molkereigruppen weiter getrennt arbeiten.

Kritik an der Großfusion kommt von Bauernverbänden und dem Einzelhandel. Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) warnt vor konzernähnlichen Machtstrukturen, die zulasten der Bäuerinnen und Bauern gehen könnte. Noch sei völlig unklar, ob der erhoffte Mehrwert des Zusammengehens am Ende auch bei den Bauern ankomme, sagte die AbL-Bundesvorsitzende Claudia Gerster, die selbst Milchviehhalterin in Sachsen-Anhalt ist. Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) hatte bereits direkt nach der Ankündigung der Fusionspläne an die Behörden appelliert, die geplante Fusion kritisch zu prüfen.

Mehr als 12.000 Mitglieder

Nach Angaben einer DMK-Sprecherin würde der Zusammenschluss mehr als 12.000 Landwirte in einer gemeinsamen Genossenschaft zusammenbringen. Rund 4.600 Bauern wären es von DMK aus Deutschland und den Niederlanden. Etwa 7.600 kämen von Arla aus Dänemark, Schweden, Großbritannien, Deutschland, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden.

Das Deutsche Milchkontor (DMK) hat seinen Sitz im niedersächsischen Zeven und seine Verwaltung in Bremen. Arla ist im dänischen Viby zu Hause, dort soll auch der künftige Hauptsitz des fusionierten Unternehmens sein. Zusammen kommen die beiden Genossenschaften auf knapp 19 Milliarden Euro Jahresumsatz und rund 28.700 Mitarbeiter. An der Spitze des Unternehmens soll dann der bisherige Arla-Chef Peder Tuborg stehen, DMK-Chef Ingo Müller soll zusätzlich in die Geschäftsleitung einziehen.

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Welche Auswirkungen die geplante Fusion auf die Standorte und die Angestellten in Deutschland haben wird, ist noch unklar. Die meisten DMK-Standorte sind bisher in Niedersachsen, weitere Betriebe unter anderem in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Baden-Württemberg. Zu den DMK-Marken zählen neben Milram auch Humana, Oldenburger, Osterland und die Babynahrungsmarke Alete. (dpa)

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