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Schlafendes Baby unter einer rosafarbenen Decke
  • Mit brutalen Schlägen soll der 18-jährige Vater seine Baby-Tochter getötet haben (Symbolbild).
  • Foto: imago/blickwinkel

Mit Faustschlägen Rippen gebrochen: Vater soll Baby brutal getötet haben

Das Baby wurde nur zwei Monate alt: Mit der Faust soll ein 18-jähriger Vater auf seine kleine Tochter eingeschlagen haben. Innerhalb von Minuten starb der Säugling, die Reanimation blieb erfolglos. Das Motiv des jungen Mannes macht fassungslos: Er habe das schreiende Kind beruhigen wollen. Vor Gericht gab er nun an, wie seine Verlobte regelmäßig Drogen genommen zu haben.

Wegen der Tötung seiner zwei Monate alten Tochter muss sich seit Dienstag ein 19-Jähriger vor der Großen Jugendkammer des Landgerichts Oldenburg verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, im Juni 2022 in Cloppenburg das Baby in seinem Körbchen mehrfach mit der Faust auf den Oberkörper geschlagen zu haben, so dass es innerhalb von Minuten starb. Die Anklage geht von Totschlag aus.

Vor Gericht bedauerte der Angeklagte seine Tat. Er habe das schreiende Kind geschlagen, damit es ruhig sei. Es sei nicht seine Absicht gewesen, es zu töten.

Vater nahm Drogen auch bei der Geburt seines Kindes

Seine Verlobte und er hätten regelmäßig Drogen genommen. Der Angeklagte sprach für sich von täglichem Konsum. Auch am Tattag habe er konsumiert. Die Drogen hätten bei ihm dauerhaft Halluzinationen ausgelöst. Seine Psyche sei „schrott“, seit er 16 sei. Er habe weder einen Schulabschluss noch eine Ausbildung geschafft, gelebt habe er von geliehenem Geld und Hartz IV.

Seine Verlobte habe dennoch unbedingt ein Kind gewollt. Er sei letztlich damit einverstanden gewesen. Auch während der Schwangerschaft hätten beide Drogen zu sich genommen, seine Verlobte habe „nur Cannabis geraucht“, sagt der Angeklagte: „Wir waren beide der Meinung, das ist nicht so schlimm.“ Zur Geburt des Kindes sei er zu spät gekommen: „Weil ich noch draußen war am Drogennehmen.“ Zu dem Zeitpunkt war er 18 Jahre alt.

Baby brutal totgeschlagen: Prozess in Oldenburg

Er sei nach der Geburt glücklich gewesen. Seine Tochter sei ein ruhiges Kind gewesen. Er habe Windeln gewechselt und die Fläschchen zubereitet. Zugleich sei er überfordert gewesen, auch wenn das Jugendamt und die Großmutter die Familie unterstützten. Geschlagen habe er das Kind vor dem Tattag aber nie. Er habe einmal gesehen, wie seine Verlobte das Baby am Oberkörper „gequetscht“ habe. Darauf angesprochen habe er sie nie.

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Am Tattag sei seine Verlobte mit Freundinnen weggefahren, um unter anderem Drogen zu kaufen. Er sei mit dem Baby allein in der Wohnung gewesen. Er wisse bis heute nicht, warum er das Kind geschlagen habe. „Ich war an dem Tag irgendwie aufgewühlt“, sagte er. Auch hätten die konsumierten Drogen anderes gewirkt als üblich, er habe sehr laute innere Stimmen gehört.

Nachdem er bemerkt habe, dass sich das Baby nach den Schlägen nicht mehr bewegte, habe er den Notarzt gerufen. Der versuchte das Baby zu reanimieren – erfolglos. Laut Anklage waren sechs Rippen gebrochen. Am 7. Dezember wird der Prozess fortgesetzt. (dpa/mp)

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