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Im Kreis Friesland erhielten womöglich tausende Menschen Kochsalz anstelle einer Corona-Schutzimpfung (Symbolbild).
  • In Bayern
  • Foto: (c) dpa

Impfskandal im Norden: Tausende müssen neu geimpft werden

Anstelle einer Corona-Schutzimpfung hatten im Kreis Friesland im April einige Impfwillige nur eine Kochsalzlösung erhalten. Zunächst gingen die Behörden von einigen Hundert Fällen aus. Jetzt stellte sich heraus, dass womöglich Tausende Menschen betroffen sind.

„Es geht um insgesamt 8557 Menschen, die womöglich ganz oder teilweise keinen Impfschutz erhalten haben, obwohl sie davon ausgehen”, sagte Frieslands Landrat Sven Ambrosy (SPD) bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Jever. Es betreffe 9673 Impfungen, die im Zeitraum vom 5. März bis zum 20. April vorgenommen wurden. Um die möglicherweise fehlende Impfungen nachzuholen, werden die Betroffenen nun vom Landkreis Friesland angeschrieben.

Impf-Skandal in Friesland: Kochsalzlösung statt Biontech

Ende April hatte eine Mitarbeiterin eines Impfzentrums bei Schortens eingeräumt, sechs Spritzen statt mit dem Biontech-Impfstoff mit Kochsalzlösung gefüllt zu haben. Ihr soll zuvor beim Anmischen ein Fläschchen mit dem Vakzin heruntergefallen sein, was sie anschließend vertuschen wollte. Danach wurde der Impfschutz von mehr als 100 Menschen, die an diesem Tag geimpft wurden, zunächst mit Antikörpertests überprüft. Nun steht laut Polizei der Verdacht weiterer Fälle im Raum.

Polizei: „Begründeten Verdacht für eine Gefahr”

Wie der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland, Peter Beer, bei der Pressekonferenz sagte, müsse nach Zeugen-Aussagen „mit hoher Wahrscheinlichkeit” davon ausgegangen werden, dass innerhalb des Zeitraumes weitere Menschen anstelle des Impfstoffes Kochsalzlösungen erhalten haben.

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„Wir haben den begründeten Verdacht für eine Gefahr”, sagte Beer. Die Frau schweigt zu den Vorwürfen. Der Zeitraum und die genaue Zahl der Betroffenen lasse sich daher nicht weiter eingrenzen. (dpa/abu)

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