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Zwei Menschen wurden auf der A7 durch einen Gullydeckel schwer verletzt.
  • Zwei Menschen wurden auf der A7 durch einen Gullydeckel schwer verletzt.
  • Foto: dpa

Gullydeckel-Wurf auf A7: Mann saß wochenlang unschuldig in Haft

Wer schleuderte im vergangenen Sommer zwei Gullydeckel von einer Brücke auf die Autobahn A7? Ein Mann aus Harsum, der zunächst beschuldigt wurde, ist entlastet. Immerhin gibt es eine DNA-Spur.

Nach dem Wurf von zwei Gullydeckeln von einer Autobahnbrücke sind die Ermittlungen gegen einen 50-Jährigen aus Harsum eingestellt worden. Die Ermittlungen hätten ergeben, dass der Mann nicht als Täter in Betracht komme, teilte die Staatsanwaltschaft Hildesheim am Mittwoch mit. Dagegen sprächen unter anderem die Aussage einer Zeugin sowie Bilder aus einer Überwachungskamera in der Nähe seines Wohnhauses. Zudem sei kaum vorstellbar, dass er drei jeweils 25 Kilogramm schwere Gullydeckel mit seinem Fahrrad transportiert habe. Der dritte Deckel wurde auf der Brücke zurückgelassen.

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Bei der Attacke im August 2022 hatte einer der Gullydeckel ein auf der A7 fahrendes Auto getroffen und die Windschutzscheibe durchschlagen. Der 52 Jahre alte Fahrer wurde schwer verletzt, seine 43 Jahre alte Beifahrerin lebensgefährlich. Der andere Deckel traf zwar kein Fahrzeug unmittelbar, beschädigte aber mehrere, die über ihn fuhren.

Verdächtiger hat Wurf von Anfang an bestritten

Nach der Tat hatte der 50 Jahre alte Verdächtige zunächst mehrere Wochen in Untersuchungshaft gesessen. Er hatte den Wurf von Anfang an bestritten und angegeben, sich einige Zeit zuvor auf der Brücke befunden zu haben. Dort sei ihm ein Fahrzeug merkwürdig erschienen. Dieses von dem Mann beschriebene Fahrzeug steht laut Staatsanwaltschaft jetzt im Fokus der Ermittlungen. An einem Deckel wurden zudem DNA-Spuren sichergestellt, die nicht dem 50-Jährigen zugeordnet werden konnten.

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Der psychisch kranke Harsumer, der zu Unrecht ins Visier der Ermittler rückte, war in der Vergangenheit mit einer Reihe von Straftaten auffällig geworden. Dabei handelte es sich laut Staatsanwaltschaft vor allem um kleinere Diebstähle.

Auch der Bürgermeister der Gemeinde Harsum hatte sich von ihm bedroht gefühlt. Beide trafen sich aber vor kurzem zu einem klärenden Gespräch, wie die „Hildesheimer Allgemeine Zeitung“ Ende März berichtete. (dpa/mp)

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