Geldtransporter ausgebrannt
  • An der Autobahnausfahrt Gützkow brannte der ausgeraubte Geldtransporter aus.
  • Foto: picture alliance / dpa | Str

Geldtransporter im Norden überfallen: Spur führt ins Berliner Clanmilieu

Zwei ausgebrannte Fahrzeuge, Schüsse aus Maschinenpistolen, eine Millionen-Beute: Der Überfall auf einen Geldtransporter bei Gützkow (Mecklenburg-Vorpommern) Anfang März war filmreif. Rund zwei Wochen nach dem spektakulären Raubzug hat die niedersächsische Polizei drei Verdächtige in Wiefelstede bei Oldenburg festgenommen. Dabei suchten die Beamten eigentlich ganz andere Täter.

Die Ermittlungen richteten sich gegen sogenannte Geldautomatensprenger. Wie das Rechercheteam des Rundfunks Berlin-Brandenburg („RBB24 Recherche“) am Montag aus Sicherheitskreisen erfahren hat, besteht der Verdacht, dass die festgenommenen Männer auch an dem Überfall auf den Geldtransporter auf der A20 bei Gützkow beteiligt waren. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Oldenburg gegenüber dem RBB: „Mögliche Zusammenhänge sind Gegenstand der laufenden Ermittlungen.“

Bei dem Überfall auf den Geldtransporter auf der A20 am 2. März gaben zwei der Täter Warnschüsse aus automatischen Waffen ab. Nach Polizeiangaben wurden mehrere Millionen Euro erbeutet.

Geldtransporter-Überfall bei Gützkow: Verdächtige in Haft

Die drei Männer wurden bereits am vergangenen Freitag von der Polizei in einer Ferienwohnung in Wiefelstede vorläufig festgenommen. Ihnen wird ein Verstoß gegen das Waffengesetz vorgeworfen – sie hatten eine Kalaschnikow-Maschinenpistole dabei. Außerdem sollen sie gefälschte, dänische Personaldokumente gehabt haben.

Am Samstag erließ das Amtsgericht Oldenburg Haftbefehle gegen die drei Beschuldigten. Nach Informationen von „RBB24 Recherche“ soll zumindest einer der drei Männer einem Zweig der Berliner Großfamilie R. angehören. Mitglieder der Familie galten in der Vergangenheit immer wieder als verdächtig, wenn es um Überfälle auf Geldtransporter ging. Die anderen Männer gehören zum Umfeld des kriminellen Clanmilieus.

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Bereits im Januar scheiterte ein bewaffneter Raubüberfall auf einen Geldtransporter auf der A115 bei Potsdam, der nach ähnlichem Muster abgelaufen sein soll. Die Täter konnten damals unerkannt fliehen. Mögliche Zusammenhänge würden von den Ermittlungsbehörden geprüft. (mp)

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