Frau (33) ersticht Ehemann: „Sie wollte nur, dass der Angriff endet“
Ein Geständnis unter Tränen: Eine Frau schildert am Landgericht Oldenburg, wie Panik und Angst sie zum Äußersten trieben. Eine tragische Geschichte jahrelanger häuslicher Gewalt gipfelte im Tod des Ehemanns.
Eine Frau hat vor Gericht ausgesagt, jahrelang unter Gewalt gelitten und in Panik ihren Ehemann getötet zu haben. Sie habe nach einem Küchenmesser gegriffen und zugestochen, sagte die 33-Jährige zu Prozessbeginn vor dem Landgericht Oldenburg. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr Totschlag vor.
Pure Verzweiflung und Angst
Nach Darstellung der Verteidigerin erlebte die Angeklagte über Jahre hinweg häusliche Gewalt durch ihren Ehemann. „Meine Mandantin ist verzweifelt und geschockt“, sagte die Anwältin. „Trotz der jahrelangen Gewalt wollte sie nicht, dass ihr Mann stirbt.“
Ehemann soll Frau über Jahre misshandelt haben
Die Angeklagte schilderte unter Tränen, ihr Ehemann habe sie misshandelt und bis zur Bewusstlosigkeit geschlagen. Nach einem weiteren Streit sei sie bei einem Bekannten in Friesoythe (Landkreis Cloppenburg) untergekommen. Dort soll es Anfang Mai erneut zur Eskalation gekommen sein.
Tathergang: Getöteter Ehemann griff seine Ehefrau an
Laut Anklage drang der 41-Jährige gewaltsam in die Wohnung des Bekannten ein und griff seine Ehefrau an. Die Verteidigerin erklärte, der Mann sei an dem Abend „aufbrausend“ gewesen. Ihre Mandantin habe zwei Flaschen Wodka getrunken und sei körperlich unterlegen gewesen. „Im Affekt und aus Panik griff sie nach dem Messer“, sagte die Anwältin. „Sie wollte nur, dass der Angriff endet.“
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Urteil steht noch bevor
Laut Anklage erlitt der Mann zwei Stiche, er sackte zusammen und starb noch am Tatort. Ein Urteil wird Ende November erwartet. (dpa/ee)
 
  
  
  
 
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