x
x
x
Zu sehen ist eine Rekonstruktion eines Fotos eines Mannes mit länglichem Gesicht, ohne Bart, er trägt eine grau-dunkle Krawatte mit gelben Streifen
  • Fotografische Gesichtsrekonstruktion des unbekannten Toten.
  • Foto: Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland

Der Tote von Helgoland: Polizei hofft auf Tipps zu zwei wichtigen Details

Im Fall des 1994 aus der Nordsee geborgenen unbekannten Toten wenden sich die Ermittler noch einmal an die Öffentlichkeit – auf der Suche nach weiteren Hinweisen. Der Tote soll endlich identifiziert werden, vor allem mit Hilfe von zwei Details.

Gesucht würden Hinweise zu den Schuhleisten oder der Krawatte, teilten die Polizeiinspektion Wilhelmshaven und die Staatsanwaltschaft Oldenburg am Mittwoch mit. Am 11. Juli 1994 hatte ein Schiff des damaligen Bundesgrenzschutzes See, heute Bundespolizei See, westlich von Helgoland den männlichen Leichnam geborgen.

Polizei sucht weitere Hinweise zu Totem vor Helgoland

Er war mit Schuhleisten aus Gusseisen beschwert gewesen. Diese waren rund 24,5 Zentimeter lang, acht Zentimeter breit und sechs Zentimeter hoch. Sie waren mit den Buchstaben „A J K“ geprägt und waren zwar für die gleiche Schugröße hergestellt, bildeten jedoch kein Paar.

Der linke Schuhleisten, mit dem die Leiche beschwert war. Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland
Originalbild: linker Schuhleisten
Der linke Schuhleisten, mit dem die Leiche beschwert war.

Die drei Buchstaben waren laut Polizei dabei das Warenzeichen des Unternehmens „A J Jackson“ aus Kingswood, Bristol, das bis Mitte der 1960er Jahre tätig war und dann von der britischen Firma „Cheaneys“ übernommen wurde. Diese hat ihre geschäftliche Tätigkeit mittlerweile eingestellt. Die Leisten wurden wahrscheinlich für Reparaturarbeiten an Damenschuhen genutzt und stammen aus den 20er oder 30er Jahren des 20. Jahrhunderts.


Der Newswecker der MOPO MOPO
Der Newswecker der MOPO

Starten Sie bestens informiert in Ihren Tag: Der MOPO-Newswecker liefert Ihnen jeden Morgen um 7 Uhr die wichtigsten Meldungen des Tages aus Hamburg und dem Norden, vom HSV und dem FC St. Pauli direkt per Mail. Hier klicken und kostenlos abonnieren.


Die Herkunft der Krawatte sei indes geklärt, so die Polizei. Sie wurde für das britische Unternehmen „Marks & Spencer“ produziert, wobei unklar ist, ob sie von bestimmten Organisationen genutzt wurde.

Wer Hinweise zu den Schuhleisten oder der Krawatte geben kann, die der Mann trug, solle sich an die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland wenden, wie es in einer Pressemitteilung am Mittwoch heißt: entweder per Mail an unbekannter-toter-vor-helgoland@pi-whv.polizei.niedersachsen.de oder unter der Rufnummer 04421 9420. Eine fotografische Gesichtsrekonstruktion soll dabei ebenfalls bei der Fahndung helfen.

Das könnte Sie auch interessieren: Linke Szene mobilisiert zu Mai-Demos – Worauf sich die Hamburger Polizei einstellt

Bei der Polizei sind bislang mehr als 50 Hinweise eingegangen, wie die Wilhelmshavener Ermittler und die Staatsanwaltschaft Oldenburg am Mittwoch weiter mitteilten. Diese beziehen sich größtenteils auf die Krawatte.

Bei weiteren forensischen Untersuchungen nach der Exhumierung im Dezember 2021 konnte ein vollständiges DNA-Profil isoliert werden. Damit besteht die Möglichkeit eines Vergleichs mit entsprechenden Daten aus nationalen und internationalen Datenbanken. Die Polizei Wilhelmshaven wird dabei neben der Polizeiakademie Niedersachsen auch von den britischen Universitäten Staffordshire und Plymouth Marjon, dem Human Remains Service Ireland sowie der Wohlfahrtsorganisation „Locate International“ unterstützt. (mp/dpa)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp