Blumen und Kerzen stehen vor der Synagoge im Stadtzentrum in Oldenburg, auf die der Brandanschlag verübt wurde.

Blumen und Kerzen stehen vor der Synagoge im Stadtzentrum in Oldenburg, auf die der Brandanschlag verübt wurde. Foto: picture alliance/dpa/Hauke-Christian Dittrich

Brandanschlag auf Synagoge: Täter entschuldigt sich – „Medikamente nicht genommen“

Ein 28 Jahre alter Mann hat vor dem Landgericht Oldenburg den Brandanschlag auf eine örtliche Synagoge vor mehr als einem Jahr gestanden. Er entschuldigte sich bei der Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde für die Tat, wie ein Gerichtssprecher sagte. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Beschuldigten versuchte schwere Brandstiftung vor. Er soll im April 2024 einen Brandsatz gegen die Eingangstür geworfen haben.

Dabei kam es zu einer starken Verrußung der Tür, sie geriet aber nicht in Brand. Der Mann ist psychisch krank, er soll im Zustand der Schuldunfähigkeit gehandelt haben. Er sagte laut Gerichtssprecher, dass er vor der Tat in einer psychiatrischen Klinik behandelt worden sei, anschließend aber nicht regelmäßig seine Medikamente eingenommen habe. Er habe Stimmen gehört, er habe die jüdische Gemeinde „bekehren“ und „warnen“ wollen.

Psychiatrischer Gutachter soll angehört werden

In dem Verfahren soll entschieden werden, ob der Mann in die Psychiatrie eingewiesen wird. Am Montag soll der psychiatrische Gutachter angehört werden. Noch am selben Tag wird mit einem Urteil gerechnet.

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Die Tat hatte bundesweit für Erschütterung gesorgt, weil zunächst ein politischer Hintergrund befürchtet worden war. Die Polizei bildete eine Ermittlungsgruppe unter Leitung des Staatsschutzes. Nachdem der Brandanschlag Thema in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … Ungelöst“ war, nahmen Ermittler den Mann aus dem Landkreis Vechta im Januar 2025 fest. (dpa/mp)

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