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„Mein Schiff 3“: Weitere Crew-Mitglieder endlich auf dem Weg nach Hause

Cuxhaven –

Seit dem 28. April liegt die „Mein Schiff 3“ mittlerweile im Hafen von Cuxhaven. Die 2.900 Besatzungsmitglieder befinden sich auf Grund der Corona-Pandemie und deren Folgen nun schon seit über 50 Tagen auf See und hoffen sehnsüchtig darauf, endlich zu ihren Familien nach Hause zu können. Jetzt gibt es für knapp die Hälfte der „Gestrandeten“ endlich Hoffnung.

Das Kreuzfahrtschiff der Reederei TUI Cruises sorgte in der vergangenen Woche für Aufsehen, nachdem bei einem der 2900 Crew-Mitglieder das Coronavirus festgestellt worden war. Nach dem ersten bestätigten Fall wurden am 3. Mai dann auch die restlichen 2900 Menschen an Bord getestet. Bei acht Personen fiel der Test ebenfalls positiv aus, wie das Unternehmen am Mittwoch bekannt gab.

Acht an Corona erkrankte Besatzungsmitglieder verlassen das Schiff

Mit Genehmigung der zuständigen Behörden wurden am Donnerstag die acht auf COVID-19 getesteten Crew-Mitglieder auf eine Quarantänestation an Land gebracht. Das AMEOS Klinikum Seepark Geestland stellte dafür kurzfristig die notwendige Hilfeleistung zur Verfügung. Zumal es dort über „bestens ausgestattete Quarantänestationen verfügt“, so Michael Dieckmann, Chef der AMEOS Gruppe. Dort werden die Patienten in Isolation untergebracht und ausreichend versorgt.

„Mein Schiff 3“: Den Patienten geht es soweit gut

Das am 30. April erste positiv getestete Besatzungsmitglied befindet sich derzeit auf der Isolationsstation der Helios Klinik Cuxhaven. Laut TUI geht es allen neun Patienten soweit gut, sie seien weiterhin symptomfrei und man gehe von einer schnellen Genesung aus. 

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Die Situation an Bord hatte sich zuletzt immer weiter angespannt, immer wieder kam es „lagerkollerbedingt“ zu Konflikten. Die Besatzung sitzt nun schon seit fast 50 Tagen auf dem Schiff fest. In einem offenen Brief hatte sich ein Crew-Mitglied über die „knastähnlichen“ Verhältnisse an Bord beschwert. Zwar seien die Crewmitglieder mit allen notwendigen Lebensmitteln und Atemschutzmasken versorgt, doch hieß es in dem Brief auch, dass „Herr Strohmeier (FerdinandVPO bei TUI Cruises, Anm. d. Red.) die Gesundheit aller aufs Spiel“ setze. 

Die Nerven liegen blank

Laut einer Stellungnahme von TUI Cruises stehe man in ständigem Kontakt mit der Schiffsleitung und garantiere die Versorgung mit allen nötigen Mitteln, seien es Internetkarten oder die Betreuung der Crew-Mitglieder durch Seelsorger. Mittlerweile habe sich die Situation an Bord wieder etwas beruhigt, dennoch warnt die Seemannsmission weiterhin vor Konflikten.

Crew-Mitglieder auf dem Weg nach Hamburg

Laut eigenen Angaben der Reederei hat die Rückführung der Besatzung in ihre Heimatländer weiterhin oberste Priorität. Diese war bislang durch die strikten Reisebedingungen nicht umsetzbar, jedoch sind für 1.200 Personen bereits Rückflüge geplant. Am Freitag machten sich die ersten Crew-Mitglieder auf den Weg nach Hause. 

Mit Bussen seien bereits rund 190 Crewmitglieder vom Terminal in Cuxhaven zum Flughafen in Hamburg gebracht worden, sagte eine Sprecherin von TUI Cruises am Freitag. Insgesamt würden zunächst 316 Mitglieder der Crews der „Mein Schiff 3“, „Mein Schiff 4“ und „Mein Schiff 6“ in ihre Heimat gebracht. Die „Mein Schiff 4“ liege in Bremerhaven. Für 12 Uhr sei der Start in Richtung Ukraine geplant. (aps)

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