• Infolge des Lockdowns: Angeln ist das neue Outdoor-Hobby.
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„Deutlicher Anstieg“: Dieses Outdoor-Hobby boomt wegen Corona

Geschlossene Geschäfte, kein Urlaub, nicht Essen gehen – kurz gesagt: In Deutschland herrscht Lockdown-Langeweile. Dafür haben in der Corona-Pandemie viele die Natur vor der eigenen Haustür wiederentdeckt. Die Niedersachen greifen vermehrt zur Angel.

Frische Luft, Ruhe und Natur: Viele Niedersachsen haben im vergangenen Jahr das Angeln für sich entdeckt. Infolge wegfallender Auslandsreisen und des andauernden Lockdowns strömten die Menschen in die Angelvereine. Knapp 25 Prozent mehr Fischerprüfungen zählte der Anglerverband Niedersachsen 2020 im Vergleich zum Vorjahr.

Angeln: Das neue Corona-Hobby

„Das ist schon deutlich angestiegen“, sagte deren Präsident, Werner Klasing. Coronabedingt hätten die meisten auf Auslandsurlaube verzichten müssen und stattdessen ihre Ferien in Deutschland verbracht. Dort hätten viele die Nutzung der heimischen Natur für sich entdeckt.

Durch die Pandemie sei die Nachfrage nach Online-Lehrgängen als Vorbereitung zur Fischerprüfung deutlich gestiegen, sagte Klasing. Von 6500 Prüflingen im vergangenen Jahr machten 4500 ihren Kurs im Internet. Nur für die Fischerprüfung müsse man persönlich erscheinen.

In Deutschland nur mit Angelschein: Kurs kann online besucht werden

Und Angeln ist längst kein Rentnersport mehr. Jeder Vierte in den Online-Lehrgängen war Klasing zufolge jünger als 45 Jahre. „Angeln ist auch Familiengemeinschaft“, so der Präsident des Anglerverbandes. Er habe oft erlebt, dass sich Eltern zusammen mit ihren Kindern für das Hobby interessierten.

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Was durch die Corona-Pandemie natürlich leide, sei das Vereinsleben. „Da ist schon viel Geselligkeit verloren gegangen“, sagte Klasing, dessen Verband 341 Vereine mit insgesamt 100.000 Anglerinnen und Anglern vertritt.

Anglerverband: Längst kein Rentnersport mehr

„Wer angeln gehen will, sollte eine Fischerprüfung abgelegt haben“, heißt es auf der Internetseite des Verbands. Fast überall in Deutschland sei die erfolgreich bestandene Fischerprüfung Voraussetzung für legales Angeln. Kann man bei einer Kontrolle keinen Angelschein vorweisen, drohe eine Strafe wegen Wildfischerei.

In einem 30-stündigen Lehrgang vermitteln Ausbilder den Prüflingen ihr Wissen über ökologische Zusammenhänge und Fischbiologie, über nachhaltige Naturnutzung, den tiergerechten Umgang mit gefangenen Fischen und über das Angeln selbst. (alu/dpa)

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