Ein Zug der Nordwestbahn passiert einen Bahnübergang. (Symbolbild)
  • Ein Zug der Nordwestbahn passiert einen Bahnübergang. (Symbolbild)
  • Foto: dpa | Hauke-Christian Dittrich

Messer-Attacke im Zug: Blutverschmierter Teenager steigt aus – Fahrgäste eingesperrt

Die Bundespolizei am Bremer Hauptbahnhof wurde am Mittwochabend gleich mehrmals alarmiert: Zunächst wurde ein 15-Jähriger mit schweren Stichverletzungen aufgefunden. Die Beamten rückten auf der Suche nach dem mutmaßlichen Täter zu einem Großeinsatz aus. Wenig später wurde ein weiterer Jugendlicher mit einem Messer bedroht.

Gegen 19.50 Uhr wurde ein stark blutender 15-Jähriger in dem Personentunnel des Bremer Hauptbahnhofs von Sicherheitsmitarbeitern der Deutschen Bahn aufgefunden. Er war mit der Linie RS 1 der Nordwestbahn aus Verden gekommen und während der Fahrt mit einem Messer angegriffen worden.

Mutmaßlicher Täter ist ein 16-jähriger Jugendlicher aus Bremen. Er soll seinem Opfer kurz vor der Einfahrt in den Hauptbahnhof seitlich in den Oberkörper gestochen haben. Die Jugendlichen waren nach Angaben der Polizei nicht zusammen unterwegs. Weshalb es zu dem Angriff kam, sei noch unklar.

Bundespolizei stoppt Zug – und findet den Beschuldigten

Der Verletzte stieg in Begleitung eines Freundes aus dem Zug aus. Bundespolizisten leisteten erste Hilfe, bis der Notarzt eintraf. Der 15-Jährige wurde in ein Krankenhaus eingeliefert und befindet sich nach Angaben der Polizei außer Lebensgefahr. Der mutmaßliche Täter fuhr dagegen weiter. Im Bahnhof Bremen-Oslebshausen brachte die Bundespolizei die Bahn zum Stehen – und hielt ihre Türen geschlossen.

Der Täter, dem nach Angaben der Polizei nicht bewusst war, dass nach ihm gefahndet wird, konnte mithilfe der Personenbeschreibung und eines Fotos schnell identifiziert und vorübergehend festgenommen werden. Das Messer wurde nicht gefunden, die Ermittlungen dauern an. Mittlerweile wurde der Beschuldigte wieder entlassen. Unter der Telefonnummer 0421 16299 7777 bittet die Polizei um Zeugenhinweise.

Am Bremer Hauptbahnhof kommt es immer wieder zu gewaltvollen Auseinandersetzungen. picture alliance/dpa | Karsten Klama
Menschen stehen am Abend vor dem Hauptbahnhof.
Am Bremer Hauptbahnhof kommt es immer wieder zu gewaltvollen Auseinandersetzungen.

Gut zwei Stunden später kam es zu einem weiteren Polizeieinsatz am Bremer Hauptbahnhof: Ein anderer 15-Jähriger wurde gegen 22.00 Uhr von einem 55-Jährigen mit einem Messer bedroht. Der augenscheinlich wohnungslose Mann soll von dem Jugendlichen Geld verlangt haben, zog dann aber in die Innenstadt weiter.

Die Bundespolizei konnte ihn durch die Auswertung von Videos ermitteln und vorläufig festnehmen. Der Mann mit serbischer Staatsangehörigkeit ist polizeibekannt, wegen räubersicher Erpressung lag eine Aufenthaltsermittlung gegen ihn vor. Auch er wurde im Laufe der Nacht wieder entlassen. Die Ermittlungen dauern ebenfalls an.

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Am Bremer Hauptbahnhof kommt es häufiger zu Auseinandersetzungen, die mitunter alkoholbedingt sind. Für das kommende Wochenende tritt deshalb erneut eine Allgemeinverfügung der Bundespolizei in Kraft, die den Hauptbahnhof zur Waffenverbotszone macht. In den Nächten zum Sonnabend und Sonntag ist das Mitführen von Messern, Pfeffersprays und gefährlichen Gegenständen dann grundsätzlich verboten. Bei Verstößen droht ein Ordnungsgeld. (PS)

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