x
x
x
  • Bereits am Sonntag begannen die Umwelt-Aktivisten damit, Steine in die Ostsee zu werfen. 
  • Foto: picture alliance/dpa

Bis zu eine Tonne schwer: Riesen-Steine in die Ostsee geworfen – jetzt droht Ärger

Die Umweltorganisation Greenpeace setzte am Montag ihren Protest gegen die Verwendung von Grundschleppnetzen fort, den sie am Wochenende begonnen hatte. Im Meereschutzgebiet Adlergrund östlich von Rügen warfen die Aktivisten große Granitblöcke ins Meer. Kritik kommt vom Fischereiverband. Der Bund prüft die Aktion.

Mit den bis zu einer Tonne schweren Natursteinen wollen die Umweltaktivisten verhindern, dass Fischer mit Grundschleppnetzen den Meeresboden „durchpflügen“ – auch wenn dies legal sei, wie die Organisation mitteilte. Durch Grundschleppnetze gerieten artenreiche Steinriffe und Miesmuschelbänke in Gefahr.

Greenpeace-Aktion soll Fischen mit Grundschleppnetzen verhindern

Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt des Bundes in Stralsund prüft die Aktion nach Angaben einer Sprecherin. Es handele sich um eine komplexere Situation, weshalb die Prüfung etwas dauern könne, sagte sie am Montag. Die Schifffahrt sei bereits über das Versenken von Steinbrocken in dem Gebiet informiert worden.

Laut Greenpeace sind die Steine keine Gefahr für Schiffe, dafür lägen sie zu tief. Bis Montagmittag habe es auch kein Einschreiten seitens der Behörden gegeben. Greenpeace wirft die Steine in der so genannten „Ausschließlichen Wirtschaftszone“ ins Wasser. Sie umfasst das Meer zwischen der 12- und 200 Seemeilen-Grenze, hier sind Bundesbehörden zuständig. Bisher sind rund 50 Felsblöcke versenkt worden Mit 150 bis 200 Steinbrocken könne das Schutzgebiet Adlergrund komplett vor der Grundschleppnetzfischerei geschützt werden, sagen die Umwelt-Aktivisten.

Ostsee: Greenpeace hat bereits 50 Felsblöcke versenkt 

Aus Sicht des Fischereiverbandes Mecklenburg-Vorpommern ist die Aktion illegal. „Das ist Selbstjustiz“, kritisierte der Vorsitzende Michael Schütt. 

Greenpeace warnte zuletzt vor den Grundschleppnetzen in der Ostsee, weil durch die übermäßige Fischerei der Ostsee die Luft ausgehe. Teilweise sei der Sauerstoffgehalt bereits jetzt so gering, dass Fische und andere Meeresbewohner nicht mehr überleben könnten. Besonders schlecht stehe es in der deutschen Ostsee um Dorsch und Hering. 

Ostsee: Pläne für Schutzzone im Adlersgrund 

Deutschland hat Greenpeace zufolge bereits 2007 fast die Hälfte seiner Meeresgebiete als Schutzzonen ausgewiesen. Auch die Pläne für ein Verbot bodenzerstörender Fischerei im Schutzgebiet Adlergrund sind demnach längst fertig. Allerdings fehle der politische Wille, sie umzusetzen, prangert Greenpeace an. Die Protest-Aktion vor Rügen war bereits am Sonntag gestartet. (hb/dpa)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp