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Ostsee geht die Luft aus: Deshalb werden vor Rügen riesige Steine ins Meer geworfen

Sassnitz –

Der Ostsee geht die Luft aus, denn der Sauerstoffgehalt sinkt. Schuld sei laut Greenpeace der Fischfang. Um die Meeresbewohner vor den Netzen der Fischer zu schützen, haben die Umweltaktivisten jetzt riesige Granitsteine vor der Ostsee-Insel Rügen versenkt.

Mit der Aktion im Meeresschutzgebiet Adlergrund wollen die Umweltschützer verhindern, dass der Boden von Fischern mit Schleppnetzen „durchpflügt“ wird – auch wenn dies legal ist. „Zur Rettung der Meere brauchen wir echte Schutzgebiete frei von menschlicher Zerstörung.“ sagte Greenpeace-Experte Thilo Maack. Deutschland müsse Fischerei und Ausbeutung von Rohstoffen in den Schutzgebieten verbieten.

Kampf gegen Klimakrise und Artensterben: Ostsee geht die Luft aus

Die Aktion soll mehrere Tage dauern. Adlergrund, ein Gebiet im Osten der Insel Rügen, beherberge unter anderem wertvolle Steinriffe und Miesmuschelbänke. Langsam gehe der Ostsee die Luft aus, warnt Greenpeace. „Sogenannte Todeszonen ohne jeglichen Sauerstoff, in denen weder Fische noch andere Meeresbewohner überleben können, nehmen zu.“ Die Funktion der Meere seien im Kampf gegen die Klimakrise und das Artensterben besonders wichtig. „Sie stabilisieren das Weltklima, haben rund 90 Prozent der atmosphärischen Treibhausgaswärme aufgenommen und rund 30 Prozent des menschengemachten CO2 gespeichert“, erklärte Maack.

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Die Aktivisten protestieren auf dem Greenpeace-Schiff „Beluga II“. Noch darf auch in Schutzgebieten legal gefischt werden– sie wollen die Meeresbewohner schützen.

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Laut Greenpeace habe Deutschland bereits 2007 fast die Hälfte seiner Meeresgebiete als Schutzzonen ausgewiesen. Auch die Pläne für ein Verbot bodenzerstörender Fischerei im Adlergrund seien längst fertig. Allerdings fehle der politische Wille, sie umzusetzen. Der Schutz bestehe lediglich auf dem Papier.

Dorsch, Hering und Schweinswal vom Aussterben bedroht

Selbst in ausgewiesenen Schutzgebieten der Nord- und Ostsee sowie dem Nationalpark Wattenmeer erlaube die Bundesregierung weiter Ölausbeutung, Fischerei sowie Sand- und Kiesabbau, kritisierte die Organisation. Besonders schlecht steht es in der deutschen Ostsee um Dorsch und Hering, sagten die Umweltschützer.

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Stark gefährdet sei auch Deutschlands einzige Walart, der Schweinswal. Die Population aus etwa 450 Tieren, die östlich von Bornholm leben, steht auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten. (dpa/mel)

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