Ab dem 1. August sind in ganz Deutschland Sommerferien – das Geschäft von Hotellerie und Gastronomie müsste blühen. Doch in diesem Jahr wird mit Umsatzrückgängen gerechnet. (Symbolbild)
  • Ab dem 1. August sind in ganz Deutschland Sommerferien – das Geschäft von Hotellerie und Gastronomie müsste blühen. Doch in diesem Jahr wird mit Umsatzrückgängen gerechnet. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance / dpa/Jens Büttner

Ukraine-Krieg und die Folgen: Tourismus im Nordosten bricht ein

Der Ukraine-Krieg und seine politischen und wirtschaftlichen Folgen sind in den touristischen Betrieben Mecklenburg-Vorpommerns deutlich zu spüren. Nachfrage und Umsätze gehen zurück.

Hotellerie und Gastronomie müssen in diesem Jahr mit deutlichen Umsatzrückgängen rechnen. Wie der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) Mecklenburg-Vorpommern, Lars Schwarz, sagte, kalkuliert die Gastronomie mit bis zu einem Viertel geringeren Umsätzen. Auch bei den Beherbergungsbetrieben gebe es zweistellige Rückgänge – „und da ist selten eine 1 davor“. Dabei beginne mit dem Ferienstart in Bayern am Montag nun die kurze Zeitspanne, in der ganz Deutschland in den Sommerferien ist und die Hotels und Ferienwohnungen eigentlich ausgebucht sein müssten. Doch die Menschen seien angesichts der weltweiten Probleme vorsichtiger und zurückhaltender als in den Vorjahren.

Hohe Kosten für Lebensmittel und Energie: Tourismus-Branche stark betroffen

Auch die Perspektiven für die Branche sieht Schwarz derzeit nicht besonders rosig. „In den nächsten Jahren ist kaum ein nennenswertes Wachstum im Tourismus zu erwarten.“ Zudem werde eine mögliche Rezession die Branche als einen der personalintensivsten Wirtschaftsbereiche besonders treffen.

Die Unternehmer in den touristischen Betrieben spürten deutlich die Preiserhöhungen beispielsweise bei Lebensmitteln oder Energie. Sie könnten sie aber nicht komplett an die Kunden weitergeben, was die Probleme durch die aktuell sinkende Auslastung weiter verstärke. Dazu komme, dass die Planbarkeit der Bettenbelegung im Vergleich zu den Vorjahren so nicht mehr möglich sei. „Die Buchungen kommen immer kurzfristiger“, sagte Schwarz.

Fachkräftemangel durch Corona-Pandemie

Gleichzeitig sei es schwierig, bei Hauptenergietreibern wie den Wellnessanlagen zu sparen. Denn bei schlechtem Wetter oder im nahen Herbst seien die Wellnessbereiche mit Schwimmbädern und Saunen als saisonverlängernde Maßnahmen genau die Argumente, die Gäste ins Land zu holen, sagte Schwarz.

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Die derzeitige geringere Auslastung kaschiere auch das branchenübergreifende Problem des Fachkräftemangels. In der Corona-Pandemie hätte die Branche wegen der monatelangen Zwangsschließungen viel Personal verloren. Falls die politischen und wirtschaftlichen Umstände im kommenden Jahr wieder eine volle Auslastung ermöglichten, müsse dringend nach Möglichkeiten gesucht werden, alternative Quellen zur Mitarbeitergewinnung zu erschließen. (dpa/mp)

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